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Eventmanagement studieren

Das Eventmanagement gehört zu den stark wachsenden Märkten. Bereits heute werden in dieser Branche jährlich mehr als 50 Milliarden Euro Umsatz generiert, mehrere hunderttausend Arbeitsplätze wurden im Laufe der Zeit geschaffen. Die Branche braucht an der Schnittstelle zwischen dem Veranstalter bzw. Unternehmen und der eigentlichen Zielgruppe Experten, die bei der Konzeption, Planung und Umsetzung von Events alle Fäden souverän in Händen halten und jede Veranstaltung zu einem großen Erfolg werden lassen. Ob Sportveranstaltung, Messe, Kongress oder Konzerttournee – in jedem Fall ist neben einem großen Organisationstalent vor allem ein umfassendes betriebswirtschaftliches Know-how und Fachwissen aus dem Bereich des Eventmanagements notwendig.

Der Studiengang Eventmanagement, häufig auch als „Veranstaltungsmanagement“ oder „Event-, Messe- und Kongressmanagement“ bezeichnet, vermittelt den Studierenden, wie sie jedes noch so kleine Detail eines Großereignisses planen, die Abläufe im Blick behalten und bei Schwierigkeiten kurzfristig eingreifen und improvisieren. Sie konzipieren verschiedenste Events und berücksichtigen dabei Themen wie die Location, die Eintrittstickets, die Sicherheit, die Mitarbeiter, das Marketing, die Parkplätze und die Preiskalkulation.

Studieninhalte und Organisation

Das Studium des Eventmanagements fußt auf einer umfangreichen Grundbildung im Bereich der Betriebswirtschaftslehre. Hierzu gehören beispielweise Themen wie:

  • Marketing & Vertrieb
  • Recht
  • Volkswirtschaftslehre
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Personalmanagement
  • Rechnungswesen
  • Kostenrechnung & Controlling

Ergänzt wird dieses grundsätzliche Managementstudium um fachspezifische Inhalte aus dem Bereich des Eventmanagements. Studieninteressierte dürfen je nach Hochschule zum Beispiel mit diesen Themenfeldern rechnen:

  • Konzeptionierung und Organisation von Events
  • Konsumverhalten und angewandte Marktforschung
  • Wirtschafts- und Konsumpsychologie
  • Public Relations
  • Event- und Tourismusrecht
  • Eventkommunikation und Werbung
  • Etat-/Budgetplanung
  • Medientheorie
  • Veranstaltungskalkulation
  • Medienwirtschaft
  • Meetings, Incentives, Conventions & Events
  • Tagungswirtschaft
  • Messe- und Ausstellungsmanagement
  • Zielgruppenanalyse

Häufig können die Studierenden Studienschwerpunkte wählen, zum Beispiel Sport-, Tourismus-, Kongress- oder Leisure Management. Außerdem besteht häufig die Möglichkeit, eine Verknüpfung zu verwandten Studiengängen herzustellen, beispielsweise zum Hotel- und Tourismusmanagement. Der hohe Praxisbezug wird durch Praxissemester, Auslandspraktika oder Pflichtpraktika gewährleistet.

Im Eventmanagement-Studium spielen Fremdsprachen eine große Rolle. Teilweise sind Vorlesungen in englischer Sprache eingeplant, zumindest Sprachunterricht im Fach Business English gibt es in nahezu jedem Studiengang dieses Bereichs. Teilweise kann auch eine zweite Fremdsprache wie Französisch, Spanisch oder Chinesisch erlernt werden. Im Studium spielt außerdem die Förderung von Soft Skills eine große Rolle. Eventmanager/innen arbeiten sehr viel mit Menschen zusammen und benötigen deshalb kommunikative Fähigkeiten, eine gute Rhetorik und müssen im Umgang mit Konflikten geübt sein.

Berufsperspektiven mit einem Eventmanagement Studium

Nach ihrem Studium stehen die Absolventen und Absolventinnen zunächst vor der Entscheidung, ob sie sich festanstellen lassen, freiberuflich auf Projektbasis arbeiten oder eine eigene Agentur mit Angestellten gründen. In den ersten Jahren entscheiden sie sich jedoch meist dafür, zunächst einige Jahre Erfahrung in der Festanstellung zu sammeln. Zu den typischen Arbeitgebern gehören insbesondere Kommunikations- und Eventagenturen, aber auch:

  • veranstaltungsbezogene Fachabteilungen von Unternehmen
  • Künstleragenturen
  • Konzertveranstalter
  • Tourismusunternehmen
  • Messezentren
  • Veranstalter von Incentives
  • Kongress- und Tagungshotels
  • PR-Agenturen
  • Stadtmarketing
  • Reiseveranstalter
  • Betreiber von Veranstaltungsstätten (z. B. kulturelle oder sportliche Einrichtungen)
  • Messe- und Kongressgesellschaften

Da die Eventmanagement-Branche im Wachstum begriffen ist, finden die Absolventen und Absolventinnen meist schnell eine geeignete Anstellung. Sehr gute Einstiegschancen haben dual Studierende. Eine Studie hat gezeigt, dass vier von fünf Absolventen und Absolventinnen von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden.

Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass sie sich einer starken Konkurrenz gegenübersehen. Auf dem Arbeitsmarkt bewerben sich nämlich nicht nur andere studierte Eventmanager, sondern auch ausgebildete Veranstaltungskaufleute, die mit einer klassischen Berufsausbildung und umfangreichen praktischen Erfahrungen aufwarten können.

In Hinblick auf das Gehalt sollten Eventmanager/innen keine Reichtümer erwarten. Das Einstiegsgehalt bewegt sich meist zwischen 2.000 und 2.800 Euro, wobei teilweise sogar noch geringere Monatsgehälter möglich sind. Berufserfahrene können zwischen 3.000 und 3.800 Euro erwarten, in Spitzenpositionen mit Personalverantwortung sind sogar bis zu 5.500 Euro monatlich möglich. Die Praxis zeigt, dass Frauen im Eventmanagement häufig stark benachteiligt werden – sie verdienen sehr oft deutlich weniger als vergleichbare Kollegen. Sehr viele Eventmanager/innen erhalten zusätzlich ein variables Gehalt, das bis zu 20 Prozent des Entgelts ausmachen kann.

Für wen ist ein Studium Eventmanagement geeignet?

Wer Eventmanagement studieren möchte, sollte über sehr gute Englischkenntnisse verfügen – dies gilt besonders, wenn ein Studiengang mit englischen Vorlesungen gewählt wurde. Auch Vorkenntnisse in einer zweiten Fremdsprache vorhanden sind, kann dies von Vorteil sein. Eine der wichtigsten persönlichen Fähigkeiten ist Organisationstalent – wer im Stress schnell den Überblick verliert, ist in diesem Beruf nicht richtig. Bewerber und Bewerberinnen um ein Eventmanagement-Studium sollte möglichst auch diese Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften mitbringen:

  • Koordinations- und Organisationsfähigkeit
  • Flexibilität
  • wirtschaftliches Denken
  • Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen und fremden Kulturen
  • Belastbarkeit
  • Stressresistenz
  • die Fähigkeit, mehrere Aufgaben parallel zu erledigen
  • Zahlenverständnis
  • Kreativität
  • Improvisationstalent
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kommunikationsstärke

Studieninteressierte sollten sich dessen bewusst sein, dass dieser Beruf sehr oft mit unregelmäßigen Arbeitszeiten einhergeht. Events finden häufig in den Abendstunden, am Wochenenden oder an Feiertagen statt – dass der zuständige Eventplaner mit von der Partie ist, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Bei der Bewerbung um einen Studienplatz kommt es meist weniger auf die Noten an – ein Numerus Clausus wird nur in seltenen Fällen vorausgesetzt. An dessen Stelle tritt aber häufig ein Auswahlverfahren, das beispielsweise einen Eignungstest, einen Englischtest oder ein Motivationsschreiben beinhaltet.

Wo kann ich Eventmanagement studieren?

Eventmangement können Interessierte überwiegend an Fachhochschulen und privaten Hochschulen studieren, auch Berufsakademien bieten entsprechende Kurse. Universitäten bieten in Deutschland keine eigenständigen Studiengänge in diesem Bereich, teilweise aber entsprechende Schwerpunkte in anderen Studiengängen.