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Biologie studieren

Die Biologie ist die Wissenschaft von allen Lebewesen. Ihre Wurzeln reichen bis vor die Antike zurück. Als universitäre Disziplin entwickelte sich die Biologie aber erst relativ spät. Durch die Kombination von Botanik und Zoologie entstand sie erst im 19. Jahrhundert.

Welche Möglichkeiten gibt es, ein Biologie Studium zu absolvieren?

So vielfältig wie die Inhalte der Wissenschaft sind die Studiengänge des Fachbereichs Biologie. Neben der klassischen Biologie bieten die Hochschulen ganz spezielle Studiengänge an, die zum Teil interdisziplinäre Ansätze beinhalten. Einige weitere Beispiele verdeutlichen die Bandbreite:

  • Biomedizin
  • Molekularbiologie
  • Humanbiologie
  • Tierwissenschaften
  • Biodiversität
  • Biochemie
  • Meeresbiologie

Neben Interesse müssen Studierende in der Regel gute Abiturnoten mitbringen. Denn Biologie ist ein sehr beliebter Fachbereich, weshalb die Hochschulen in der Regel einen Numerus claususzur Auswahl nutzen. Einzelne Universitäten fordern auch ein Motivationsschreiben oder führen Eignungstests durch.

Präsenzstudium

Wie die meisten wissenschaftlichen Studiengänge bieten die Universitäten Biologie und eng verwandte Studiengänge nur als Präsenzstudium an. Es gibt auch bei den Studiengängen am Rand des Fachbereichs nur sehr wenige Ausnahmen.

Fernstudium

Studierende können zwei Studiengänge als Fernstudium wählen. Zum einen bietet die Universität Mainz den Bachelor-Studiengang „Biologie für Biolaborant/-innen“ als Fernstudium an. Zum anderen können Studierenden an der Universität Kaiserslautern den Masterabschluss in Nanobiotechnologie und Nanotechnologie per Fernstudium erreichen.

Duales Studium

Neben den klassischen Präsenzstudiengängen bieten einige Universitäten Studiengänge im Fachbereich Biologie als Duales Studium an. Dazu zählen unter anderem Biotechnologie an der Fachhochschule Flensburg und an der Hochschule Anhalt, Chemistry and Biotechnology an der Hochschule Niederrhein und Bio Science and Health an der Hochschule Rhein Waal. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf bietet außerdem duale Studiengänge für die angrenzenden Bereiche Bioprozessinformatik, Landwirtschaft, Landschaftsbau und Management sowie Gartenbau an.

Für ist ein Biologie Studium geeignet?

Alle Studiengänge im Fachbereich Biologie setzen auch grundlegende Schwerpunkte in den angrenzenden Naturwissenschaften. Neben Physik und Chemie ist Mathematik ein grundlegender Lehrinhalt.

Wer einen Studiengang im Fachbereich Biologie belegen möchte, sollte darüber hinaus bestimmte persönliche Eigenschaften besitzen. Hilfreich sind:

  • Interesse an Lebewesen, Pflanzen und Natur
  • Grundkenntnisse in Chemie und Physik
  • ein unempfindliches Wesen (Tierversuche, Sezieren von Tieren)
  • großer Lerneifer
  • Forschergeist
  • sehr gute Englischkenntnisse

Entstehen besondere Kosten in den Biologiestudiengängen?

Gegenüber anderen Fachbereichen müssen Studierende in einem Studiengang der Biologie nicht mit spürbaren Mehrkosten rechnen. Erforderlich Instrumente wie ein Sezierbesteck, Rasierklingen und Petrischalen sind in den Anschaffungskosten überschaubar. Studierende müssen kein eigenes Mikroskop besitzen, schaffen sie sich dennoch eins an, sind allerdings Preise im vierstelligen Bereich üblich. Die Fachliteratur ist in Bibliotheken erhältlich und preislich mit der von anderen Studienbereichen vergleichbar. Zusätzlich zu diesen besonderen Kosten fallen wie bei allen Studiengängen Semestergebühren und unter Umständen Studiengebühren an.

Welches Gehalt verdienen Biologinnen und Biologen?

Gegenüber anderen naturwissenschaftlichen Berufsgruppen verdienen Biologinnen und Biologen vergleichsweise wenig. Dennoch können sie ein gutes Einkommen erwarten. Innerhalb der Berufsgruppe können Absolventinnen und Absolventen mit Doktortitel ein rund zehn Prozent höheres Gehalt erwarten. Das genaue Einkommen ist vom Arbeitgeber, Standort und dem Studien- bzw. Tätigkeitsschwerpunkt abhängig. Speziell die Unterschiede zwischen kleinen gemeinnützigen Umweltschutzorganisationen und großen Industrieunternehmen sind groß.

Absolventinnen und Absolventen können im öffentlichen Dienst mit einem Einstiegsgehalt von ca. 2.600 bis 3.300 Euro rechnen, das aber von den Tätigkeitsjahren abhängt und entsprechend steigt. In der freien Wirtschaft, speziell der Industrie, sind deutlich höhere Gehälter möglich.

Innerhalb des Fachbereichs bieten die verschiedenen Studiengänge unterschiedliche Gehaltschancen. Während Biotechnikerinnen und –techniker zum Start immerhin schon mit etwas mehr als 3.000 Euro Monatsgehalt rechnen können, stellen Biochemikerinnen und Biochemiker mit rund 3.600 Euro Einstiegsgehalt die Spitze des Fachbereichs dar.

Im Durchschnitt können Biologinnen und Biologen später mit einem Jahresgehalt von rund 43.000 Euro rechnen. Bei Führungspositionen und Projektverantwortung sind hohe fünfstellige oder sogar sechsstellige Gehälter möglich.

Das Ansehen des Berufs der Biologinnen und Biologen in unserer Gesellschaft

Es gibt keinen einheitlichen Status für Biologinnen und Biologen in der Gesellschaft. Ansehen und Bedeutung hängen von der konkreten beruflichen Tätigkeit ab. Ein angestellter Biologe in einem Klärwerk hat einen ganz anderen Stellenwert in der Gesellschaft als eine Biologin in der Medikamentenforschung. Gegenüber der Physik und Chemie holt die Biologie aber im Ansehen auf, da Themen der Molekularbiologie und Gentechnik diese Wissenschaft in den Fokus rücken. Auch Themen wie Naturbeobachtung und Nachhaltigkeit stärken das Ansehen der Biologen.

Geschichte des Biologie-Studiums

Der Begriff Biologie fasst ein großes Themenfeld zusammen. Dazu zählen neben Zoologie und Botanik auch medizinische Fragestellungen, die Molekularbiologie und die GentechnikEntstanden ist die Wissenschaft der Biologie aus Naturbeobachtungen, wie sie spätestens die Forscher der Antike wissenschaftlich betrieben haben. Stellvertretend steht hier Aristoteles. Aber auch Erkenntnisse aus der Medizin des alten Ägyptens, dem Ayurveda und später der arabischen Medizin sind Basis der heutigen Biologie. Hinzu kommt das Klassifizieren von Arten, wie es insbesondere Buffon, William Harvey und mit neuen Theorien Charles Darwin vorangetrieben hat. Für das Zusammenspiel von Lebewesen und ihrer Umwelt steht dagegen Alexander von Humbold. Von den Mendelschen Regeln bis zu den DNA-Modellen von James D. Watson und Francis Crick entwickelten Forscher immer wieder neue Theorien und verifizierten diese mit Experimenten und Feldbeobachtung.