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Management im Gesundheitswesen studieren

Studiengänge

Management im Gesundheitswesen

Durch die demografische Entwicklung steht das Gesundheitssystem vor immer neuen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang reformiert die Politik regelmäßig Gesetzesgrundlagen, sodass insbesondere die Einrichtungen sich immer wieder anpassen müssen. Speziell der Kostendruck wird immer größer. Im Fachbereich Management im Gesundheitswesen bieten die Hochschulen Studiengänge an, die Führungspersonal auf die Aufgabe vorbereitet, sowohl das Kostenmanagement, als auch das Patientenmanagement zu bewältigen.

Darüber hinaus beschäftigen sich einige Studiengänge wie Public Health mit Entwicklungen innerhalb des Gesundheitssystems. Dabei streifen diese Studiengänge den allgemeineren Fachbereich der Gesundheitswissenschaften.

Für wen eignet sich ein Studium Management im Gesundheitswesen?

<strong>Gesundheitssystem</strong>
75%
<strong>Gesundheitspolitik</strong> 
85%
Betriebswirtschaft
80%

Voraussetzungen für das Studium

Eine Allgemeine Hochschulreife (Abi) ist von wesentlicher Bedeutung für ein Bachelorstudium. Anders als bei anderen Studiengängen gibt es keine strengen Zulassungskriterien zu beachten. In der Regel bietet die Hochschule genügend Studienplätze für alle Bewerber an.

Falls Sie kein Abitur haben, ist das nicht das endgültige Aus für eine akademische Karriere. Eine abgeschlossene Ausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung kann auch zur Zulassung zum Studium berechtigen. Ihre Zulassung wird von der Hochschule individuell entschieden.

Welche Studieninhalte erwarten mich?

Die Studiengänge im Fachbereich sind in der Regel sehr interdisziplinär ausgerichtet. Daher sollten Studierende ein breites Interessengebiet mitbringen. Insbesondere sollten sie über folgende Eigenschaften verfügen:

  • starkes Interesse am Gesundheitssystem und an Gesundheitspolitik,
  • Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen,
  • Spaß an betriebswirtschaftlichen Berechnungen,
  • gute Kenntnisse in Mathematik,
  • Interesse an Recht,
  • gute Rhetorik- und Präsentationsfähigkeiten,
  • Spaß am interdisziplinären Arbeiten,
  • analytisches Denkvermögen,
  • sehr gute Englischkenntnisse,
  • großes Engagement bei der Einarbeitung in neue Themen.

Entstehen besondere Kosten in den Studiengängen des Managements im Gesundheitswesen?
Studierende müssen im Fachbereich Management im Gesundheitswesen nicht mit besonderen Kosten durch Bücher oder Materialien rechnen. Neben Semesterbeiträgen können jedoch in einzelnen Bundesländern Studiengebühren anfallen. Außerdem bieten auch private Institutionen Studiengänge im Fachbereich an. Diese berechnen besondere Studiengebühren.

Welche Möglichkeiten gibt es, Studiengänge in Management im Gesundheitswesen zu absolvieren?

Die Angebote im Fachbereich Management im Gesundheitswesen sind trotz einer klaren Begrifflichkeit in der Ausrichtung relativ heterogen. Im Mittelpunkt stehen Studiengänge, die in ihrer Bezeichnung der des Fachbereichs sehr ähneln. Allerdings gehören auch weitere Studiengänge wie Public Health bzw. Gesundheitswissenschaften, Sozialmanagement, Versorgungsmanagement im Gesundheitssystem oder Health & Society dazu.

Die Studiengänge im Fachbereich sind sehr heterogen organisiert. Viele der Angebote sind Aufbaustudiengänge oder richten sich an Studierende mit fachlichen Vorkenntnissen. Der praktische Bezug zeigt sich auch an der relativ großen Zahl von Studiengängen, die als duales Studium konzipiert sind. Außerdem gibt es Angebote als Fernstudium. Die klassischen Universitäten bieten ihre Studiengänge dagegen überwiegend als Präsenzstudiengänge an. Der typische Abschluss ist der Bachelor bzw. der Master of Arts.

Fernstudium

Den Studiengang Gesundheitsmanagement bieten unter anderem die SRH Fernhochschule Riedlingen und die Hochschule Wismar an. Einen Aufbaustudiengang zum Master of Health Management können Interessierte an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft belegen. Darüber hinaus existiert eine Reihe weiterer Angebote für Fernstudiengänge.

Duales Studium

Ein beachtlicher Teil der Studiengänge ist als duales Studium konzipiert. Unter anderem bietet die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwennigen Sozialwirtschaft und Angewandte Gesundheitswissenschaften als duales Studium an. Gesundheitsmanagement können Interessierte unter anderem an der Internationalen Hochschule Bad Honnef (University of Applied Sciences) als Duales Studium absolvieren. Insgesamt ist der Aspekt von berufsbegleitenden und praxisnahen Angeboten in diesem Fachbereich besonders groß.

Studiengänge Management im Gesundheitswesen

Gesundheitspsychologie wird als eigenständiger Studiengang fast nur an privaten Hochschulenangeboten. Zahlreiche staatliche Universitäten bieten jedoch psychologische Studiengänge mit einem Schwerpunkt im Bereich der Gesundheitspsychologie.

Karriere und Gehalt

Da das Berufsbild sehr heterogen ist, sind konkrete Gehaltsangaben schwierig. Als Einrichtungsleitung können Gesundheitsmanagerinnen und Gesundheitsmanager mit einem guten Gehalt rechnen, das vom Arbeitgeber und der Einrichtungsgröße abhängt. So zahlen Sozialverbände in der Regel relativ wenig, während große Arbeitgeber der freien Wirtschaft wie überregionale Einrichtungsbetreiber, Versicherungen oder Pharmaunternehmen durchaus Bruttogehälter von 5.000 Euro und aufwärts zahlen.

In Spitzenpositionen bei Krankenkassen, Versicherungen und Verbänden können qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber sogar vereinzelt sechsstellige Jahresgehälter erwarten. An Universitäten und im öffentlichen Dienst sind je nach Studiengang und Stelle Gehälter zwischen 2.600 und ca. 5.500 Euro möglich.

Grundsätzlich verdienen Gesundheitsmanagerinnen und Gesundheitsmanager etwas mehr als Gesundheitsökonominnen und Gesundheitsökonomen, da sie spezieller ausgebildet sind. Ein Masterabschluss ist bei der Gehaltseinstufung ebenfalls ein Vorteil und kann einige Hundert Euro mehr bedeuten. Die Einstiegsgehälter liegen im Vergleich zu anderen Studiengängen relativ niedrig. Je nach Position können Absolventinnen und Absolventen hier mit bis zu ca. 2.500 Euro rechnen.

Das Ansehen von Gesundheitsmanagerinnen und Gesundheitsmanagern in unserer Gesellschaft

Das Berufsbild Gesundheitsmanagerin oder Gesundheitsmanager ist noch relativ neu. Daher können viele Menschen eher mit der konkreten Stellenbeschreibung etwas anfangen. Eine Krankenhausmanagerin oder ein Leiter eines Pflegeheims hat einen einer Person aus der Geschäftsführung vergleichbaren Status. Ähnliches gilt abgeschwächt für Stellen bei einer Krankenkasse oder einem Consultingunternehmen. Absolventinnen und Absolventen, die in die Forschung und Lehre wechseln, können sich ebenso über Anerkennung freuen. Denn die Anstellung bei einem Bildungsträger rückt sie in eine Linie mit Professorinnen und Professoren, zumindest aber Dozentinnen und Dozenten.

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Absolventinnen und Absolventen eines Studiums des Managements im Gesundheitswesen?

Es gibt derzeit einen Mangel an gut ausgebildeten Führungskräften im Gesundheitswesen. Daher haben Absolventinnen und Absolventen kurzfristig sehr gute Berufsaussichten. Da der demografische Wandel und der Kostendruck zu einer immer strafferen betriebswirtschaftlichen Führung von Gesundheitseinrichtungen führt, können sie besonders auf eine leitende Funktion in einem Heim oder Krankenhaus hoffen. Zugleich steigt der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften bei Krankenkasse, bei Verbänden, privaten Versicherungen, aber auch im Gesundheitstourismus und in der Pharmaindustrie. Wichtig ist jedoch, das viele Stellen nur spezialisierten Absolventinnen und Absolventen offen stehen. Aus diesem Grund sollten sich die Studierenden nicht nur durch den konkreten Studiengang festlegen, sondern frühzeitig Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen.

Geschichte und Herkunft

Schon seit vielen Jahren decken Fachbereiche wie Medizin, Soziologie, Politik und Wirtschaftswissenschaften einzelne Teile des relativ neuen Fachbereichs Gesundheitswissenschaften mit ab. Dieser hat eine weitere Wurzel in der Gesundheitssystemforschung, die in Deutschland durch die NS-Zeit eine unrühmliche Vergangenheit hat. Aus diesen Wissenschaftssträngen entwickelte sich langsam ein neuer Fachbereich, der stark interdisziplinär ausgerichtet ist und je nach Universität politisch-soziologische, medizinische oder ökonomische Schwerpunkte hat: der Fachbereich Management im Gesundheitssystem. Die ersten Vorläufer sind erst ca. Mitte der 1990er-Jahre entstanden. Nach der Jahrtausendwende gab es einen starken Anstieg der Angebote.