Wenn es um optische Technologien geht, denken die meisten Menschen an Brillen, Kontaktlinsen und Ferngläser. Dabei hat sich der Bereich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und stellt heute Technologien für unterschiedlichste Produkte und Branchen bereit. Mit der Erfindung der Lasertechnik hielten optische Technologien unter anderem im Fahrzeug- und Maschinenbau, in medizinischen Geräten, in Unterhaltungselektronik, in der Umwelttechnik und in der Beleuchtungstechnik Einzug.
Wer optische Technologien studiert, bereitet sich auf eine hochinnovative Tätigkeit vor – man spricht sogar von einer Schlüsseltechnologie. Teil der optischen Technologien, die auch als Phototonik bezeichnet werden, sind alle Technologien und Prozesse, die dazu führen, dass Licht erzeugt, verstärkt, geformt, übertragen und genutzt wird.
Zu Beginn des Studiums beschäftigen sich die Studierenden mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik und Mathematik. Zudem eignen sie sich im Bereich der technischen Optik die wichtigsten Grundlagen der optischen Technologien an. Später folgen speziellere Module wie Lasertechnologien, Optotechnik und -elektronik oder Photonik. Die Schwerpunkte des Studiums variieren je nach gewählter Hochschule sehr stark, da häufig der Fokus auf einer bestimmten Branche wie der Feinwerktechnik oder der Elektrotechnik liegt.
Bereits im 18. Jahrhundert bildeten sich erste universitäre Fakultäten mit dem Schwerpunkt der Optik. Spätestens seit in den 1950er Jahren der Laser erfunden wurde, wurde dem Bereich eine deutlich größere Bedeutung zugeschrieben. In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die optischen Technologien durch stetige Neuerungen und Weiterentwicklungen einen festen Platz in der Forschungslandschaft erobert.
Wer im Fachbereich Optische Technologien studieren möchte, hat vor allem die Auswahl aus verschiedenen Vollzeit-Präsenz-Studiengängen. Dabei gibt es eigenständige Studiengänge insbesondere an Fachhochschulen, während an Universitäten optische Technologien häufig nur als Studienschwerpunkt, beispielsweise im Mechatronik-Studium, herangezogen werden. Es gibt außerdem duale Studiengänge, bei denen die Studierenden zusätzlich zu ihrem Bachelorabschluss einen IHK-Abschluss erwerben, zum Beispiel als Feinoptiker/-in. Eigenständige Fernstudiengänge im Fachbereich Optische Technologien gibt es nicht. Allerdings tauchen sie mitunter als Schwerpunkt anderer Studienrichtungen auf.
In diesem Fachbereich gibt es nur eine eher geringe Auswahl an möglichen Studienrichtungen. Einige davon seien an dieser Stelle exemplarisch erläutert:
Für das Studium im Bereich der optischen Technologien ist ein gutes Grundverständnis für naturwissenschaftliche und technische Themen von großem Nutzen, da sie einen großen Teil des Grundstudiums ausmachen. Die Studierenden müssen in der Lage sein, sich abstrakte Vorgänge zu visualisieren. Nützliche Fähigkeiten für die angehenden Ingenieure / Ingenieurinnen sind logisches Denken, eine präzise Arbeitsweise sowie ein Gefühl für Modelle. Zudem können sich Englischkenntnisse insbesondere im technischen Bereich als hilfreich erweisen, wenn es darum geht, englischsprachige technische Literatur zu verstehen.
Die Gehälter der Absolventen / Absolventinnen können aufgrund der Vielfalt der Berufsbilder sehr stark schwanken. Ingenieure / Ingenieurinnen für Augenoptik verdienen im Angestelltenverhältnis beispielsweise durchschnittlich rund 3.000 bis 4.000 Euro. Werden sie hingegen in der Forschung oder in der Industrie tätig, kann das Einkommen deutlich höher klettern. Dies gilt besonders dann, wenn der Ingenieur / die Ingenieurin Führungsaufgaben übernimmt.
Die Absolventen / Absolventinnen dieses Studiengangs gelten als Experten für das feine Detail. Die meisten Menschen bringen sie überwiegend mit der Optometrie, der Augenoptik, in Verbindung, wo sie als Augenoptiker arbeiten. An die anderen Einsatzbereiche der Optik in den verschiedenen Branchen denken die wenigsten. Als klassische Ingenieure / Ingenieurinnen genießen sie in der Gesellschaft einen guten Ruf.
Wer einen Studiengang im Fachbereich Optische Technologien absolviert hat, kann in verschiedensten Branchen tätig werden. Neben der Optikindustrie bieten sich auch Arbeitgeber in der ITK-Branche, der Medizin- und Umwelttechnik, im Automotive-Bereich sowie verschiedenste andere Arbeitgeber an, die optische Fertigungsverfahren verwenden. Viele Absolventen / Absolventinnen gehen nach ihrem Abschluss in die Forschung. Da es sich um eine Schlüsseltechnologie handelt, ist der Bedarf an sehr gut qualifizierten Forscherinnen und Forschern hier ungebrochen hoch. Doch auch in den anderen Bereichen und Branchen bieten sich ihnen hervorragende Jobchancen, da sie einerseits eine breit gefächerte und interdisziplinär aufgebaute Ausbildung durchlaufen haben, andererseits aber auch schlichtweg zu viele Stellen noch unbesetzt geblieben sind.