Beim Fachbereich Druckereitechnik geht es um die Herstellung von Druckerzeugnissen sowie den damit verbundenen Wissensfeldern. Hier müssen technisch und wirtschaftlich ausgerichtete Studiengänge unterschieden werden.
Entscheiden sich die Studierenden für den Schwerpunkt im technischen Bereich, so beschäftigen sie sich mit verschiedenen Druckverfahren, mit der Herstellung von Druckplatten oder mit der Reproduktions- und Satztechnik. Dabei spielen auch Umweltaspekte und Recycling eine wichtige Rolle. Auch in wirtschaftlich orientierten Studiengängen werden die technischen Verfahren betrachtet, der Fokus liegt dann aber auf den wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Verlagswirtschaft und in der Werbetechnik. In der Praxis werden häufig Studiengänge angeboten, die die Druck- und Medientechnik kombinieren. Das Studium wird dann insbesondere um die neuen elektronischen Medien sowie verschiedenste Medien und Medienformate ergänzt.
Die Geschichte des Fachbereichs gründet sich auf die Erfindung des Drucks mit beweglichen Zeichen im 16. Jahrhundert, für die Johannes Gutenberg einst berühmt wurde. Im 19. Jahrhundert folgten weitere Entwicklungen, die den industriellen Tief- oder Offsetdruck ermöglichten. Diese Erfindungen sorgten dafür, dass der klassische Buchdruck ab 1960 beinahe komplett verdrängt wurde. Mehr und mehr wurde die elektronische Datenverarbeitung in den Produktionsprozess einbezogen, was sich schließlich in den 1990er Jahren in der „Computer to Press“-Technologie (kurz: CTP) äußerte.
Es gibt nur sehr wenige Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland, an denen ein Studium im Bereich der Druckereitechnik belegt werden kann. Duale Studienangebote können in vereinzelten Studienrichtungen in Anspruch genommen werden. Fernstudienangebote sind in diesem Bereich nicht üblich. Auch berufsbegleitende Studiengänge werden kaum angeboten. Dementsprechend ist auch die Auswahl an unterschiedlichen Studienangeboten sehr eingeschränkt. Zur Auswahl stehen unter anderem folgende Studienangebote:
Studieninteressierte sollten gute Kenntnisse im Bereich der Informatik sowie der Naturwissenschaften mitbringen, da sie einen großen Teil des Studiums ausmachen. Häufig gibt es Lehrveranstaltungen komplett in englischer Sprache, weshalb entsprechende Sprachkenntnisse sinnvoll sind. Technische Abläufe und Maschinen sollten für sie von großem Interesse sein.
Das Studium im Fachbereich Druckereitechnik bringt zunächst dieselben Kosten wie andere Studienangebote mit sich. An öffentlichen Hochschulen werden teilweise Studiengebühren berechnet. An privaten Hochschulen fallen die Kosten für das Studium allerdings deutlich höher. Hinzu kommen die Kosten für die persönliche Lebensführung sowie für Studienmaterialien. Angehende Ingenieure / Ingenieurinnen im Druckbereich benötigen für ihr Studium moderne Computertechnik und müssen deshalb in eine leistungsfähige EDV investieren.
Drucktechnikingenieure verdienen durchschnittlich etwa 37.000 bis 42.000 Euro. Berufseinsteiger sollten mit einem niedrigeren Gehalt von etwa 32.000 bis 35.000 Euro rechnen.
Der Ingenieurberuf gehört mit zu den angesehensten in der deutschen Gesellschaft. Dementsprechend genießt auch der Drucktechnikingenieur / die Drucktechnikingenieurin ein hohes Ansehen, wenn auch dem Beruf als solchem ein eher verstaubtes Image anhaftet.
Ingenieure / Ingenieurinnen des Bereichs Druckereitechnik finden in sehr unterschiedlichen Funktionen der Druck- und Medienbranche ihren Einsatz. Da die Branche bereits seit Jahren durch die zunehmende Verbreitung von Onlinemedien unter Druck gerät und die Auflagenzahlen der klassischen Printmedien stetig sinken, waren die Jobchancen schon einmal besser. Durch die interdisziplinäre Ausbildung, die viele Informatik-Anteile sowie Know-how aus dem Maschinenbau-Bereich enthält, gibt es für Drucktechnikingenieure / -ingenieurinnen vielfältige Einsatzbereiche in anderen Branchen, beispielsweise im Maschinen- und Apparatebau, in Werbeagenturen, Softwarehäusern, Verlagen oder bei Film, Hörfunk und Fernsehen.