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Arbeit in der Glücksspielbranche: Von Casinos bis zur Glücksspielbehörde

Die Glücksspielbranche wird in erster Linie mit den Spielern in Verbindung gebracht. Dabei ist sie zugleich ein großer Arbeitgeber, der Positionen in den verschiedensten Bereichen bietet. Beginnend mit dem reinen Casinogeschäft, welches unter anderem Kellner beschäftigt, weitergehend über behördliche Institutionen, Kontrolleure zu technischen Fachkräften und Programmierern. Einige der Jobmöglichkeiten stellt dieser Artikel vor. 

Abbildung 1: Die Glücksspielbranche bietet mittlerweile viele Möglichkeiten einer Erwerbsarbeit. Wer sich dafür interessiert, kann sogar seine Ausbildung danach ausrichten. Bildquelle: @ Ben Lambert / Unsplash.com

1. Behörden und Glücksspielaufsichten

Das Glücksspiel ist stark reguliert und wird dementsprechend kontrolliert. Die Aufsicht bezieht sich sowohl auf örtliche Betriebe, immerhin müssen hier das korrekte Vorgehen der einzelnen Betriebe und die Tauglichkeit der Automaten geprüft werden. Doch auch im Netz ist das Glücksspiel verbreitet und erfordert Kontrolle. Genau aus diesem Grund war 2022 weltweit auch ein arbeitsintensives Jahr für Glückspielaufsichten.

Doch wo können Interessenten arbeiten?

  • Glücksspielbehörde – die neue Glücksspielbehörde in Deutschland vergibt und kontrolliert Lizenzen, schaut den Internetbetrieben ebenso auf die Finger wie den örtlichen Spielstätten. Das Arbeitsspektrum ist groß. Einfache Sachbearbeiter werden ebenso benötigt wie IT-Fachkräfte und Rechtsfachkräfte.
  • Spielaufsichten – jeder möchte, dass es in einem Casino mit rechten Dingen zugeht. Damit das der Fall ist, prüft die Glücksspielaufsicht regelmäßig Casinos und Online-Casinos.
  • Örtliche Möglichkeiten – innerhalb einer Stadt wird ebenfalls die Aufsicht über Spielstätten geboten. Praktisch betrachtet kann bereits eine Anstellung beim Gewerbeamt Casinos und Spielstätten ihr Metier nennen.

Es gibt kleinen klassischen Job in der Glücksspielbranche. Viele Jobfelder stellen tatsächlich reine Verwaltungs- und Büroberufe da. Andere hingegen dringen tiefer in die Materie ein und konzentrieren sich auf die jeweiligen technischen und rechtlichen Belange. Je nach Tätigkeitsfeld werden Ordnungsgelder verhängt, Anzeigen erstattet oder schlichtweg eine Spielstätte vollständig geschlossen.

2. Glücksspiel als Studium

Die Überschrift ist sicherlich provokant, denn während dieses Studiums studiert natürlich niemand das Glücksspiel als solches. Vielmehr handelt es sich um einen Studiengang mit Schwerpunkt auf dem Glücksspielgeschehen und den Hintergründen im Bereich der Führung, des Aufbaus und des Unterhalts eines Casinos. Es ist ein strikt betriebswirtschaftliches Studium mit tiefen Blicken hinter die Kulissen:

  • Angebot – der Studiengang wird bislang ausschließlich an der Donau-Universität Krems angeboten. Zum ersten Mal fand das Studium 2017 statt. Aber was wird gelernt?
  • Zwei Bereiche – der Studiengang »Leisure, Entertainment/Gaming Business Management« konzentriert sich rein um das Gaming, beleuchtet die Hintergründe und das Management. Zu Beginn bot die Uni das Studium als Kurzstudium an, welches als Modul zu passenden Studiengängen hinzugefügt werden konnte. Seit 2018 gibt es ein weiteres Modul, welches auf das andere aufbaut.

Letztendlich handelt es sich also um ein Studium, das deutlich in den Managementbereich fällt, aber die rechtlichen Komponenten nicht außen vor lässt. Mit dem zweiten Modul können sich angehende Juristen beispielsweise gleich spezialisieren. Durch den strengen Praxisbezug können Absolventen schnell eigene Casinos aufbauen oder sie leiten. Wer sich eher in der IT heimisch fühlt, erhält wichtige Kenntnisse über den Glücksspielmarkt und kann unter anderem bessere Glücksspiele programmieren.

Die beiden Glücksspielmodule können ausschließlich gewählt werden, wenn das Kernstudium als passend erachtet wird. Ein Student der Sportwissenschaften hat praktisch keine Chance, ein IT-Student oder Student aus dem Medienbereich hingegen sehr gute.

3. Jobs im (Online-)Casino

Mit oder ohne Glücksspielstudium bietet das Casinogeschehen an sich viele Tätigkeitsfelder. Natürlich müssen sie unterteilt werden in die Art der Spielstätte sowie danach, ob es sich um ein Online-Casino handelt oder nicht.

Jobs im Online-Bereich

Faktisch kommen grundsätzliche alle Tätigkeiten in Betracht, die beispielsweise auch bei Onlineshops anfallen. Somit ist die Kundenbetreuung ebenso für Interessenten offen, wie die Buchhaltung und die Verwaltung. Besonders groß ist die Anfrage jedoch für IT-Experten:

  • Spieleentwicklung – während in den gewöhnlichen Spielstätten häufig Automaten über Jahre aufgestellt bleiben, müssen Online-Casinos immer schneller neue Spiele präsentieren. Entwickler können direkt bei einem Casinoanbieter arbeiten, sie können sich jedoch auch speziell bei den Spieleherstellern und Softwareunternehmen bewerben.
  • Wartung – ein Online-Casino muss beständig gewartet werden. Sicherheitslücken sind zu schließen, die Korrektheit der Games sicherzustellen, zuletzt muss das Casino auch bei höherer Auslastung reibungslos laufen.

Einige Jobs beim Online-Casino ähneln tatsächlich denen in normalen Spielstätten. Gambler müssen hinsichtlich ihres Alters und eventueller Sperren geprüft werden, Sperrungen müssen ausgeführt und überwacht werden.

Jobs im stationären Bereich

Die Arbeitsmöglichkeiten ähneln vielfach denen in einem Online-Casino. Je nach vertraglicher Bestimmung benötigt ein Casino Techniker und Personal, welches mit der Wartung der Spielautomaten und Tische beauftragt ist. Oft werden diese Personen jedoch vom Automatenhersteller gestellt, der nun ebenfalls als Arbeitgeber in Betracht kommt. Und sonst?

  • Croupiers – er ist für den Ablauf an den Tischen zuständig. Interessenten können sich stets für diesen Job bewerben, allerdings setzt er großes Spielwissen voraus. Auch in einigen Online-Casinos wird die Tätigkeit ausgeschrieben. Mittlerweile gibt es sogar eine Ausbildung zum Live Casino Croupier.
  • Bewirtung – in den meisten Casinos gibt es eine Bar sowie ein Restaurant. Eine Anstellung in diesem Bereich ist sicherlich nur teilweise auf die Glücksspielbranche bezogen, doch kann die Anstellung interessanter sein als bei einem Service-Job in einem handelsüblichen Restaurant.
  • Sicherheit – Sicherheitspersonal ist in einem Casino stets gefragt. Mitarbeiter sind für die Altersprüfung zuständig, gleichzeitig müssen sie dafür Sorge tragen, dass sich kein Gast danebenbenimmt.

Welche Möglichkeiten im stationären Bereich bestehen, hängt auch von der Art der Spielstätte ab. Ein Wettbüro oder eine reine Spielothek hat andere Ansprüche und Tätigkeiten als eine renommierte Spielbank. Auch eine Lotto-Annahmestelle bietet Tätigkeiten in der Glücksspielbranche, die sich wieder deutlich von allen anderen unterscheiden.

Fazit – Glücksspiel bietet Arbeit Wenngleich beim Glücksspiel zumeist die Schattenseiten aus Spielersicht erwähnt werden, kann nicht unerwähnt bleiben, wie viele Arbeitsplätze eigentlich der Branche hängen. Jobmöglichkeiten gibt es viele. In den Behörden gehen die Verwaltungs- und Ordnungsmaßnahmen vor, hinter den Kulissen arbeiten die IT-Fachkräfte und direkt vor Ort sind es die Angestellten, die Gambler bedienen. Durch das Online-Glücksspiel haben sich die Tätigkeiten noch einmal deutlich erweitert. IT-Fachkräfte haben beste Chancen, innerhalb des Sektors ihr Metier zu finden. Und mit dem passenden Studium wird sogar das Wissen erworben, ein eigenes Casino aufzubauen.