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Alessandro Volta

Alessandro Volta (18.02.1745 – 05.03.1827)

Physiker, Chemiker, Geologe… & Autodidakt

Von Alessandro Volta kann man wohl mit Recht behaupten, daß er ein Italiener war, der unter Strom stand, und das nicht nur, weil er die Stärke seiner selbstgebauten Batterien mit der Zunge und seiner persönlichen Einschätzung beurteilte. Das es überhaupt soweit kam, haben wir der beeindruckenden Energie dieses Mannes zu verdanken.

In Voltas Familie war die Laufbahn des Priesters üblich, und die war es auch, die seine Eltern für den 1745 geborenen Alessandro vorsahen. Spätestens seit seinem 18. Lebensjahr interessierte sich dieser jedoch viel mehr für Physik und begann 1765 – ohne jede universitäre Ausbildung – mit eigenen Forschungen zu elektrischen Vorgängen. Elektrizität war der Menschheit schon seit längerem bekannt, jedoch gab es zu jener Zeit noch keine Möglichkeit, dieses Phänomen zuverlässig und stabil zu erzeugen, um es gezielten Untersuchungen zuzuführen. 1775 stellte Alessandro Volta seinen Elektrophor vor, ein erstes brauchbares Gerät zum Speichern von elektrischen Ladungen, sozusagen ein erster Kondensator. Das machte ihn schlagartig europaweit bekannt, und er bekam eine Anstellung als Professor für Experimentelle Physik in Como, seiner Geburtsstadt. 1979 wurde er Professor für Physik an der Universität in Pavia, wo er die ersten Batterien entwickelte, später ‚Voltasche Säulen‘ genannt, die kontinuierlich Ladungen abgaben. Die Leistungsfähigste von ihnen (1801) schaffte bis zu 100 Volt.

Auf die Konstruktion der Volta-Säulen hatte ihn sein Freund Luigi Aloisio Galvani (1737-1798) gebracht, der mit Froschschenkeln arbeitete und beobachtet hatte, daß die Froschschenkel anscheinend Elektrizität speicherten und bei Berührung mit zwei unterschiedlichen Metallen freigaben. Seit 1791 nahm sich Alessandro Volta dieser Beobachtung an, konnte Galvanis These jedoch nicht unterstützen, sondern kam vielmehr schnell zu der Auffassung, daß das Geheimnis in den Metallen lag und der Froschschenkel nur als Indikator für elektrische Ladungen diente. Damit endete die Freundschaft zwischen den beiden Wissenschaftlern in einem lebenslangen Streit. Voltas Bemühungen, seine Theorie zu beweisen, brachten ihn auf die oben erwähnten Batterien.

Alessandro Volta prägte den Begriff der elektrischen Ladung, bastelte an Elektroskopen, mit denen Ladungen nachgewiesen werden können, untersuchte die atmosphärische Elektrizität und beschäftigte sich mit Kalorimetrie, Geologie und der Chemie der Gase.

Er erlebte nicht, daß Ende des 19. Jahrhunderts die Einheit der elektrischen Spannung ihm zu Ehren ‚Volt‘ genannt wurde. Aber er erlebte Anfang des 19. Jahrhunderts eine Einladung Napoleons nach Paris, um über seine Arbeiten zu berichten. Beeindruckt adelte Napoleon ihn später.
Graf Alessandro Volta starb 1827 in Como, er wäre am 18. Februar 260 Jahre alt geworden.