Zum Inhalt springen

Raumplanung studieren

Studiengänge

Raumplanung

In der Raumplanung geht es darum, die zur Verfügung stehenden Flächen im Verwaltungsgebiet zielgerichtet und optimal auszunutzen. Zwar gibt es sehr viele Parallelen zur Stadt- oder Landschaftsplanung. Doch ist die Raumplanung nicht auf eine einzelne Stadt beschränkt, sondern beschäftigt sich mit einer gesamten Region und damit mit unterschiedlichsten Arten von Räumen. Dementsprechend vielfältig ist dieses Studium, denn die Absolventen / Absolventinnen müssen in ihrer späteren Tätigkeit die Wünsche verschiedener Zielgruppen unter einen Hut bringen, beispielsweise aus den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umweltschutz, Infrastruktur und Freizeit.

Die Studierenden beschäftigen sich zu Beginn ihres Studiums zunächst mit den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenfächern wie Mathematik und Statistik. Außerdem erwerben sie die wichtigsten Kenntnisse im Bereich der Raumplanung, beispielsweise Methoden für die Analyse und Darstellung. Im Hauptstudium beschäftigen sie sich weiterführend mit der Raumplanung und beschäftigen sich mit dem Bau- und Anlagenrecht, der Regional- und Strukturpolitik, der Planungstheorie, der Raumanalyse und der Verkehrsentwicklung. Während ihres Studiums absolvieren die meisten Studierenden ein oder mehrere Praktika, um von vornherein einen hohen Praxisbezug gewährleisten zu können.

Die Raumplanung gewann in Deutschland zwischen den zwei Weltkriegen an Bedeutung und wurde wissenschaftlich etabliert. Damals ging der Bereich mit der Ostforschung sowie mit der Volks- und Kulturbodenforschung einher. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Raumplanung sehr stark ausgebaut, Raumplaner / Raumplanerinnen waren gefragt wie nie. Aber auch nach dem Kriegsende änderte sich nichts an der Bedeutung des Fachbereichs. Bis heute ist er an vielen Universitätsstandorten eine wichtige Größe

Welche Möglichkeiten gibt es, Studiengänge im Fachbereich Raumplanung zu absolvieren?

Vollstudiengänge im Fachbereich Raumplanung gibt es nur an vergleichsweise wenigen Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland. Außerdem besteht ein umfangreiches Angebot an Studiengängen anderer Fachrichtungen, die eine Spezialisierung oder Vertiefung im Bereich der Raumplanung ermöglichen. Duale Bachelor-Studienangebote sind kaum verfügbar, wenn überhaupt, dann eher im Bereich des Masters. Dasselbe gilt für das Fernstudium.

Im Fachbereich Raumplanung gibt es über 20 verschiedene Studienrichtungen, was den Studierenden vielfältige Möglichkeiten zur Spezialisierung gibt:

  • Stadt- und Regionalplanung: Im Zentrum dieses Bachelor-Studiums steht die Ausbildung der Planungs- und Entwicklungskompetenz der Studierenden. Dabei herrscht ein hoher Projektanteil vor.
  • Infrastructure Planning: Dieser englischsprachige Master-Studiengang bereitet die Studierenden auf ihre internationale Tätigkeit in der Infrastrukturplanung vor.
  • Urbanistik: Die Studierenden erwerben mit diesem Master eine interdisziplinäre Ausbildung, die Inhalte aus den Ingenieurwissenschaften, der geografischen Stadtplanung, der Architektur sowie der Sozial- und Geschichtswissenschaften umfasst.
  • Naturraum- und Regionalmanagement: Dieser Bachelorstudiengang konzentriert sich auf die Vermittlung von Know-how für das nachhaltige Management von Räumen in ländlichen Gebieten. Das interdisziplinäre Studium bezieht auch Wissen aus der Ökologie, der Gesellschaftspolitik, der Ökonomie, dem Tourismus, der Naturwissenschaften sowie dem rechtlichen Bereich ein.

Für wen sind Studiengänge des Fachbereichs Raumplanung geeignet?

Wer Raumplanung studieren möchte, sollte mit der Mathematik und der Statistik besser nicht auf Kriegsfuß stehen, denn sie sind ein wichtiger Teil des Studiums. Studieninteressierte sollten kreativ sein und ein gutes Denkvermögen besitzen. Für ihre spätere Tätigkeit lohnen sich außerdem Organisationstalent, Flexibilität, Kontaktfreude und Teamfähigkeit, um in der Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Stellen den Überblick zu behalten und Lösungen finden zu können.

Entstehen besondere Kosten in den Raumplanung-Studiengängen?

Wer sich für ein Studium im Bereich der Raumplanung einschreiben möchte, muss je nach Bundesland unter Umständen Studiengebühren einkalkulieren. Private Hochschulen berechnen gewöhnlich deutlich höhere Gebühren, die als Einmalzahlung, semesterweise oder auch monatlich zu bezahlen sind. Hinzu kommen außerdem die individuellen Lebenshaltungskosten, beispielsweise für die Verpflegung und für eine Wohnung oder ein Zimmer im Studentenwohnheim. Im Fachbereich der Raumplanung muss neben den üblichen Kosten für Studienmaterial wie Fachliteratur, Kopien oder Schreibwaren mit keinen zusätzlichen Ausgaben gerechnet werden. Möchten Studieninteressierte später in den öffentlichen Dienst einsteigen, müssen sie jedoch einplanen, dass sie eine längere Zeit finanziell überbrücken müssen, da sich dann eventuell noch ein städtebauliches Referendariat anschließt, das für den bautechnischen Verwaltungsdienst qualifiziert.

Wie viel verdient ein Raumplaner / eine Raumplanerin?

Die Tätigkeit als Raumplaner / Raumplanerin bringt eine recht große Bandbreite an Verdienstmöglichkeiten mit sich. Je nach Verantwortungsstufe sind zwischen 3.000 und 4.500 Euro realistisch. Am besten bezahlen dabei große Ingenieur- und Architekturbüros sowie die öffentliche Hand bei der Beschäftigung im öffentlichen Dienst.

Das Ansehen des Raumplaners / der Raumplanerin in unserer Gesellschaft

Als Ingenieure / Ingenieurinnen sind Raumplaner / Raumplanerinnen angesehene Persönlichkeiten. In den Köpfen der Bevölkerung sind sie dafür zuständig, dass die Stadt bzw. der Ort schöner wird, die Infrastruktur ausgebaut wird und der vorhandene Raum optimal ausgenutzt wird. Dabei leben Raumplaner / Raumplanerinnen allerdings mit der Schwierigkeit, zwischen der öffentlichen Hand und der Bevölkerung zu stehen. Zu welchen Ergebnissen sie auch immer kommen, sie werden stets entweder der einen oder der anderen Seite nicht gefallen, sei es, weil eine kostengünstige Lösung für die Bürger unpraktisch oder nicht ansehnlich ist oder weil die den Bürger zufriedenstellende Lösung für die Stadt zu teuer ist. Sie befinden sich deshalb ständig in einem Zwiespalt.

Wie entwickelt sich der Arbeitsmrkt für Absolventen / Absolventinnen eines Raumplanung-Studiums?

Für die Absolventen / Absolventinnen gibt es vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich um die Planung, die Entwicklung, das Management und das Marketing von Städten und Dörfern, die Umweltplanung, die Verkehrsplanung, die Immobilienwirtschaft und die Regional- und Landesplanung drehen. Dabei ist später nahezu die Hälfte der Absolventen / Absolventinnen im öffentlichen Dienst tätig. Rund ein Drittel ist in der Privatwirtschaft angestellt, beispielsweise in Architektur-, Ingenieur- und Planungsbüros. Nur wenige entscheiden sich für eine selbstständige Tätigkeit. Die Karrierechancen sind für Raumplaner / Raumplanerinnen sehr gut. Viele werden direkt vom Studium weg in eine Festanstellung übernommen und übernehmen direkt leitende Funktionen.

Studiengänge Raumplanung

[DATEN AUS KURSDB]