Die Psychologie ist die „Lehre von der Seele“. Die Studenten und Studentinnen in diesem Fachbereich beschäftigen sich damit, wie Menschen sich verhalten, wie sie Situationen erleben und wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickeln. Ebenso relevant sind die inneren und äußeren Einflüsse, die auf das Verhalten des Menschen einwirken.
Die Studiengänge der Psychologie sind meist interdisziplinär ausgerichtet, da sie zum einen eine starke naturwissenschaftliche Ausprägung zeigen, zum anderen aber auch die Sozial- und Geisteswissenschaften berühren. In der Praxis lassen sich die Studiengänge der Hochschulen untereinander kaum vergleichen, da sie sich durch sehr unterschiedliche Schwerpunkte auszeichnen. Oft haben die Studierenden die Möglichkeit, sich zwischen einer Vielzahl von Vertiefungsrichtungen zu entscheiden, um ihrem Studium in Abhängigkeit von den persönlichen Berufswünschen bereits frühzeitig die beste Ausrichtung zu verleihen.
Die Wurzeln der Psychologie gehen bereits auf die großen Denker und Philosophen der Griechen zurück – man denke nur an Aristoteles oder Platon. Für die Etablierung der Psychologie als Fachbereich zeichnet der Psychologe Wilhelm Wundt verantwortlich. Nachdem er seit 1875 als Professor dozierte, gründete er 1879 ein privates, psychologisches Institut. 1883 wurde es in ein offizielles Universitätsinstitut umgewandelt. Von hier aus verbreitete sich der Studiengang wie ein Lauffeuer in Deutschland und auch im Ausland.
Die meisten Studienangebote im Fachbereich Psychologie stellen Vollzeitstudiengänge im Präsenzmodus dar. Zudem gibt es die Möglichkeit, berufsbegleitend zu studieren. Auch Fernstudiengänge sind verfügbar. Weitere Informationen für ein Psychologie Fernstudium bietet das Portal psychologiefernstudium.de an. Allerdings können Interessierte im Bereich der Psychologie kein duales Studium absolvieren. Werden duale Studiengänge angeboten, handelt es sich dabei meist um andere Studiengänge mit einem psychologischen Schwerpunkt, zum Beispiel Wirtschaftspsychologie.
Durch die Vielzahl an möglichen Spezialisierungsrichtungen gibt es in Deutschland über 100 verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge im Fachbereich Psychologie. Einige seien exemplarisch erklärt:
Eine riesige Vielfalt an Masterstudiengängen ermöglicht es den Absolventen und Absolventinnen eines Bachelorprogramms, sich später noch gezielter zu spezialisieren. Beispiele sind die Masterprogramme Angewandte Sportpsychologie, Consumer Affairs oder Ehe-, Familien- und Lebensberatung.
Das Psychologiestudium ist für Menschen geeignet, die ein gutes mathematisches Verständnis und Interesse für die Biologie mitbringen. Da Fachliteratur überwiegend nur in englischer Sprache verfügbar ist, sind gute Englischkenntnisse ein Muss. Zudem sollten Interessierte bereit sein, ihre eigene Persönlichkeit zu erforschen und offen gegenüber Neuem zu sein.
Das Studium der Psychologie an sich bringt keine zusätzlichen Kosten mit sich, die über das normale Maß hinausgehen. Wer diesen Weg einschlägt, sollte sich aber dessen bewusst sein, dass das Bachelorstudium lediglich einen Einstieg darstellt. Wer später eine verantwortungsvolle Position erlangen möchte, sollte in finanzieller Hinsicht von vornherein das Masterstudium einplanen. Auch danach sind häufig noch weitere Fortbildungen notwendig. Für die Arbeit als Psychotherapeut beispielsweise ist zusätzlich eine dreijährige Vollzeitausbildung zu absolvieren, die Kosten von mindestens 15.000 Euro verursacht.
Die Höhe des Verdienstes hängt bei Psychologen insbesondere von ihrer Ausbildung sowie dem Arbeitgeber ab. Die höchsten Vergütungen sind im Regelfall in Forschungsinstituten, in Betrieben des Gesundheitswesens und bei Bildungsinstitutionen zu erwarten. Am schlechtesten verdienen Psychologen/-innen in sozialen Einrichtungen. Bachelor-Absolventen und -Absolventinnen können durchschnittlich mit einer Vergütung von etwa 2.300 bis 3.000 Euro monatlich rechnen. Ab dem Master-Abschluss beläuft sie sich auf rund 3.000 bis 4.100 Euro. Durch Berufserfahrung und die Übernahme von Personalverantwortung lässt sich das Einkommen im Laufe der Zeit durchaus noch nach oben korrigieren.
Denkt der normale Bürger an einen Psychologen, so rückt fast immer das Bild von einem „Seelenklempner“ mit roter Couch in den Vordergrund, der Notizen zu seinem behandelten „Geisteskranken“ macht. Besonders positiv behaftet ist der Beruf des Psychologen nicht, was allerdings mehr mit dem negativen Image der Erkrankungen des Geistes denn mit dem Psychologen selbst zusammenhängt. Die wenigsten Verbraucher sind sich dessen bewusst, dass Psychologen in den unterschiedlichsten Branchen, insbesondere auch in der Wirtschaft, tätig werden und sich nur ein kleiner Teil der studierten Psychologen/-innen für eine Tätigkeit als Psychotherapeut/-in entscheidet.
Nur rund 1 Prozent der Absolventen und Absolventinnen von Bachelorprogrammen im Bereich Psychologie ergreift anschließend eine Berufstätigkeit – die meisten studieren in einschlägigen Masterprogrammen weiter. Danach bestehen aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche von Psychologen gute Berufs- und Karrierechancen. Zwar kommt nicht jeder in den Genuss, sich seinen Arbeitsplatz aussuchen zu können. Aber die meisten Absolventen und Absolventinnen finden einen ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeitsplatz.