Der Bereich der Politik ist heute stark mit den Rechtswissenschaften verwoben. Politiker beschäftigen sich zunehmend mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, während Rechtsspezialisten auch politische Gegebenheiten berücksichtigen müssen. Der Studiengang Politik und Recht wird diesem Umstand gerecht, indem er die Politikwissenschaften mit den Rechtswissenschaften verknüpft und interdisziplinär ausgerichtete Experten ausbildet. Er ist offen gestaltet und bietet den Studenten und Studentinnen vielfältige Möglichkeiten der Spezialisierung.
Das Studium basiert auf den drei Eckpfeilern Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften und Studium Fundamentale, die jeweils zu gleichen Teilen in den Aufbau einfließen. Im Rahmen ihres Studiums erwerben Interessierte unter anderem Fachwissen in folgenden Bereichen:
politisches System der BRD
Die Studierenden wählen gegen Ende des Studiums eine Vertiefungsrichtung, durch die sie sich in mehreren Vorlesungen spezialisieren. Teil des Studiums sind außerdem ein Praktikum und Unterricht in einer Fremdsprache. Um dem interdisziplinären Anspruch des Studiengangs gerecht zu werden, findet ein Integrationsmodul statt, in dem die politik- und rechtwissenschaftlichen Inhalte vertieft und in Kombination angewendet werden. Viele Prüfungsleistungen werden bereits parallel zum Studium erbracht. Den Abschluss bildet die Bachelorarbeit.
Wer Politik und Recht studieren möchte, sollte sich dessen bewusst sein, dass es keinen aufbauenden, interdisziplinären Masterstudiengang gibt. Kommt nach dem Bachelor ein Masterstudium in Frage, müssen sich die Studierenden entweder auf den politik- oder den rechtswissenschaftlichen Teil spezialisieren. Außerdem eignet sich der Studiengang nicht, um damit den Übergang in das juristische Referendariat vorzubereiten – lediglich eine Anrechnung von Vorleistungen ist bei einem Wechsel in ein Jurastudium möglich.
Nach ihrem Abschluss des Studiengangs Politik und Recht können die Absolventen und Absolventinnen in verschiedensten Bereichen tätig werden. Möglich sind beispielsweise:
Gegenüber Volljuristen zieht dieser Berufsstand zwar meist den Kürzeren. Kommt es hingegen auf die Ausrichtung auf politische Gegebenheiten an, haben die Absolventen und Absolventinnen einen klaren Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt.
Ihre Verdienstmöglichkeiten variieren sehr stark, je nachdem in welchem Bereich sie eingesetzt werden. Schlagen sie den Weg des Journalisten ein, kann ein Einstiegsgehalt von 2.000 bis 3.300 Euro realistisch sein, allerdings erst nach dem Abschluss des deutlich schlechter vergüteten Volontariats. Bei rund 2.800 bis 3.200 Euro liegt der Verdienst für politische Berater oder politisch-wissenschaftliche Referenten. Eine Laufbahn in der Politik ist abhängig von der erreichten Position. In der Kommunalpolitik liegen die Aufwandsentschädigungen eher in einem marginalen Bereich, auf Bundesebene hingegen sind attraktive Diäten von bis zu 10.000 Euro zu erwarten. Die besten Verdienstchancen haben Diplomaten, die je nach Einsatz bis zu 14.000 Euro verdienen können. Um eine solche Spitzenposition tatsächlich zu erlangen, ist allerdings auch mit einem stark erhöhten Aufwand zu rechnen.
Wer Politik und Recht studieren möchte, sollte sehr gute Noten mitbringen. Das geringe Angebot an Studiengängen und die damit verbundene starke Einschränkung der verfügbaren Studienplätze ziehen einen sehr hohen Numerus Clausus im Bereich von 1,0 – 1,2 nach sich oder alternativ sehr viele Wartesemester.
Für das Studium sollten Studieninteressierte außerdem ein breit gefächertes Interesse an politischen Fragestellungen mitbringen und sich gerne mit juristischen Themenauseinandersetzen. Gute Englischkenntnisse sind außerdem Voraussetzung, da häufig mit fremdsprachiger Fachliteratur gearbeitet wird. Das Studium umfasst einen hohen Anteil des Selbststudiums. Die Studierenden sollten deshalb über ein hohes Maß an Eigenmotivation und über gute Organisationsfähigkeiten verfügen.
Aktuell gibt es in Deutschland nur ein begrenztes Angebot, um Politik und Recht zu studieren. Interessierte sollten sich deshalb bereits frühzeitig mit dem Studiengang auseinandersetzen und sich bewerben.
Politik und Verfassung ist ein noch junger Masterstudiengang, der erst seit dem Wintersemester 2008 angeboten wird. Er soll den Studierenden aufzeigen, wie politische Prozesse und die Verfassungsstrukturen zusammenwirken und analysiert werden. Entsprechend ihrer gewählten Spezialisierung und der gewählten Vertiefungsrichtung besitzen sie nach dem Studium vertieftes Fachwissen in den Bereichen Politikwissenschaft oder Recht.
Das Masterstudium dauert zwei Jahre bzw. vier Semester, die sich in das Kernstudium, den interdisziplinären Profilbereich und die Anfertigung der Masterarbeit gliedern. Zu den wichtigsten Inhalten im Kernstudium gehören unter anderem:
Durch die Wahl von Wahlpflichtfächern wie „Theorie und Praxis des Staats- und Verfassungsrechts“, „Internationale Institutionen“, „Verfassung und Demokratie“ oder „Reform- und Stabilisierungspolitik“ verleihen die Studierenden ihrer Ausbildung einen individuellen Anstrich. Das dritte Semester widmen sie dem interdisziplinären Profilbereich, wobei sie sich durch die freie Auswahl von Modulen spezialisieren und ein Auslandsstudium absolvieren. Zur Auswahl stehen hier Themen wie:
Mit dem aufbauenden Masterstudiengang Politik und Verfassung empfehlen sich die Absolventen und Absolventinnen für eine Karriere vor allem im wissenschaftlichen Bereich, beispielsweise in universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Weitere Einsatzbereiche sind:
Das Studium ist außerdem eine gute Ausgangsbasis für einen anschließenden Promotionsstudiengang.
Um im Masterstudiengang Politik und Verfassung studieren zu können, ist ein erster einschlägiger Hochschulabschluss erforderlich, der in den Politik- oder Rechtswissenschaften angesiedelt sein sollte. Zudem sind gute Englischkenntnisse sowie Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache nachzuweisen. Da der Studiengang eher theoretisch und wissenschaftlich ausgelegt ist, sollten Studieninteressierte den ausgedehnten Einsatz von Fachliteratur nicht scheuen.
Zu den wichtigsten persönlichen Eigenschaften der Studierenden gehören:
Politik und Verfassung ist ein spezieller Masterstudiengang, der aktuell nur an wenigen deutschen Hochschulen angeboten wird. Deshalb ist hier mit einer Zulassungsbeschränkung zu rechnen.