Der Fachbereich der Landschaftsarchitektur hat den Entwurf und die Gestaltung von freien Flächen zum Gegenstand. Landschaftsarchitekten und -architektinnen werden zum einen gestalterisch und künstlerisch tätig, zum anderen benötigen sie allerdings auch technisches, methodisches, rechtliches und ökonomisches Grundwissen, um ihre Tätigkeit in der Landschaftsgestaltung voll ausfüllen zu können. Die Studierenden werden dazu qualifiziert, öffentliche Flächen wie beispielsweise Gärten und Parks, Sportanlagen und andere Grünflächen, mitunter auch im städtischen Gebiet, zu planen, zu entwerfen und zu gestalten. In vielen Berufen werden Verbindungen zur Stadt- und Regionalplanung hergestellt.
Die Gartenkunst ist bereits seit der Antike ein fester Bestandteil der Künste, was sich beispielsweise in berühmten Parkanlagen wie dem Park von Versailles, dem Münchner Englischen Garten oder dem New Yorker Central Park zeigt, in denen jedes Detail perfekt aufeinander abgestimmt ist. Der Begriff der Landschaftsarchitektur, der sich ganz gezielt vom Begriff der Landschaftsgärtnerei abhebt, bildete sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts heraus. Doch erst in den 1930er und 1940er Jahren kam in Europa allmählich der Bedarf nach einer neuen Ausbildung auf, die die einzelnen Facetten von Gärtnern, Architekten und Ingenieuren in einem Berufsbild vereinen sollte. Die ersten Studiengänge im Bereich der Landschaftsarchitektur wurden geschaffen.
Das Studium der Landschaftsarchitektur kann insbesondere im Vollzeitmodus an Universitäten und Fachhochschulen absolviert werden. Duale Studiengänge ermöglichen es den Studierenden, zusätzlich zu ihrem Bachelorabschluss eine Berufsausbildung zu absolvieren und so in deutlich verkürzter Zeit eine attraktive Doppelqualifikation zu erlangen, zum Beispiel als Bachelor und Gärtner. Fernstudiengänge werden am Markt derzeit nicht angeboten, was an dem hohen Praxisanteil der Studiengänge liegen könnte.
Im Fachbereich Landschaftsarchitektur können Interessierte eine Vielzahl verschiedener Bachelor- und Masterprogramme belegen, beispielsweise:
Geeignet sind Studiengänge im Fachbereich Landschaftsarchitektur besonders für kreative und neugierige Menschen, die gerne selbstständig an einer Aufgabenstellung arbeiten und dabei ihre Umwelt und das Landschaftsbild gestalten wollen. Hilfreiche Charaktereigenschaften und Fähigkeiten sind analytisches Denken, ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie Talent im grafischen Bereich. Da im Fachbereich der Landschaftsarchitektur die Naturwissenschaften wie Mathematik, Biologie oder Chemie eine wichtige Rolle spielen, sollten Interessierte außerdem ein gewisses Verständnis für naturwissenschaftliche und technische Vorgänge mitbringen.
Angestellte Landschaftsarchitekten in der Privatwirtschaft verdienen durchschnittlich etwa 40.000 Euro pro Jahr. Deutlich höher sind die Verdienstmöglichkeiten im öffentlichen Dienst, wo jährlich bis zu 55.000 Euro drin sind. Schlechter sieht es hingegen in selbstständigen Planungsbüros aus – insbesondere kleinere Betriebe mit nur wenigen Mitarbeitern kommen über einen Jahresgewinn von 30.000 Euro häufig nicht hinaus.
Landschaftsarchitekten und -architektinnen gelten als Macher. Sie setzen gestalterische Wünsche und Vorstellungen anderer um, die diese selbst nicht verwirklichen können oder planen und entwerfen eigene Landschaften. Ähnlich wie Architekten genießen sie als kreative Menschen ein hohes Ansehen.
Der Arbeitsmarkt für Landschaftsarchitekten / Landschaftsarchitektinnen sieht nicht unbedingt rosig aus. Nur ein Teil der Absolventen und Absolventinnen kommt nach dem Studium in den Genuss einer einschlägigen Stelle. Einige arbeiten in privaten Ingenieur- und Planungsbüros, wechseln in den öffentlichen Dienst oder arbeiten als Sachverständige. Auch die Selbstständigkeit ist ein oft gewählter Weg. Es soll an dieser Stelle aber auch nicht verschwiegen werden, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Landschaftsarchitekten / Landschaftsarchitektinnen später mangels passender Stellenangebote entweder in ein völlig fremdes Berufsfeld wechseln muss oder sogar zunächst einmal arbeitslos ist.