Die Kunstwissenschaften beschäftigen sich mit allen möglichen Facetten der Kunst. Besonders häufig wird der Fokus im Studium auf die Bereiche Bildhauerei, Malerei und Architektur gelegt, doch auch die neuen Medien wie Film und Fotografie werden oft beleuchtet.
Die Studierenden erwerben zu Beginn ihres Studiums grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Kunsttheorie und Kunstgeschichte. Später stehen Kulturräume, Kunsttechnologie und künstlerische Techniken auf dem Lehrplan.
Die Kunstwissenschaften sind ein Fachbereich mit großer Tradition. Bereits 1799 wurde in Göttingen eine Professur für Kunstgeschichte etabliert. Der Bereich stellte viele Jahre lang einen wichtigen Studienbereich dar. Nach der Machtergreifung Hitlers wurden viele jüdische Kunsthistoriker aus Deutschland vertrieben und prägten fortan die Kunstlandschaft im Ausland. Die fortan an deutschen Hochschulen eingesetzten Kunsthistoriker mussten mit dem nationalsozialistischen Gedankengut einverstanden sein
Kunstwissenschaften könnten Studieninteressierte sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit im Präsenzstudium studieren. Die Studiengänge werden überwiegend an Universitäten angeboten, aber auch einige Fachhochschulen sind in der Studienlandschaft vertreten. Allerdings gibt es in diesem Bereich weder duale Studiengänge noch Fernstudienangebote. Der Fachbereich ist relativ vielseitig gegliedert und umfasst über 50 verschiedene Studiengänge und Vertiefungsrichtungen. Einige Beispiele:
Wer Kunstwissenschaften studiert, sollte über gute Englischkenntnisse und idealerweise auch Kenntnisse der französischen Sprache verfügen, um sich anderssprachige Fachliteratur besser erschließen zu können. Ein Gefühl für Sprachen ist nützlich, da je nach gewählter Studienrichtung mitunter auch andere Sprachen ins Spiel kommen können. Kunstwissenschaftler / Kunstwissenschaftlerinnen sollten ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen, da sie nach ihrem Studium häufig eigenverantwortlich arbeiten.
Das Studium der Kunstwissenschaften bringt je nach gewählter Hochschule Studiengebühren mit sich. An privaten Hochschulen liegen sie gewöhnlich deutlich höher als an öffentlichen Hochschulen, wo die Gebühren je nach Bundesland variieren. Finanziert werden muss außerdem der persönliche Lebensunterhalt, wobei die Miete und die Verpflegung am stärksten zu Buche schlagen. Hinzu kommen die Kosten für Fachliteratur, Schreibwaren und ähnliche Ausrüstung.
Die Einkommensspanne von Kunstwissenschaftlern / Kunstwissenschaftlerinnen variiert sehr stark je nach gewähltem Beruf. Wer als Kunsthändler oder in einem Museum arbeitet, kann sich auf ein Einstiegsgehalt von etwa 1.700 bis 2.300 Euro monatlich einstellen. Im Volontariat verdienen die Absolventen / Absolventinnen hingegen nur etwa 800 bis 1.300 Euro. Mit steigender Berufserfahrung kann das Gehalt auf etwa 2.800 bis 3.300 Euro ansteigen. Mit einer leitenden Position sind Gehälter von etwa 3.700 bis 4.000 Euro oder auch mehr realistisch. Wer es schafft, eine Stelle im öffentlichen Dienst anzunehmen, kann sich auf ein Gehalt zwischen 3.300 und 4.300 Euro einstellen.
Die Kunstwissenschaften als Studienfach werden in der Gesellschaft tendenziell eher belächelt und als „brotlose Kunst“ abgestempelt. Die wenigsten Menschen haben eine genaue Vorstellung davon, in welchen Berufen Kunstwissenschaftler / Kunstwissenschaftlerinnen später arbeiten.
Kunstwissenschaftler / Kunstwissenschaftlerinnen arbeiten nach ihrem Abschluss beispielsweise in Museen, Galerien, bei Antiquitätenhändlern, in Forschungseinrichtungen oder in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zudem bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten in wissenschaftlichen Einrichtungen in der Erwachsenenbildung oder im Verlagswesen.
Wer als Kunstwissenschaftler / Kunstwissenschaftlerin in einem kunstgeschichtlichen Beruf arbeiten möchte, sieht sich einem eher mageren Arbeitsmarkt gegenüber. Viele Stellen sind hier nur über Beziehungen erreichbar, werden nur an Freiberufler oder an ehrenamtliche Mitarbeiter vergeben. Um einen dieser Jobs zu ergattern, sollten die Absolventen / Absolventinnen möglichst über zusätzliche Qualifikationen sowie hervorragende Sprachkenntnisse verfügen.