Als Gießereitechnik bezeichnet man ein Fertigungsverfahren, bei dem Metall durch extreme Hitze eingeschmolzen wird. Das verflüssigte Metall wird anschließend in vorbereitete Formen gefüllt und so in eine neue Form überführt. Es handelt sich um einen Teilbereich der Metallurgie, der bis heute größte Bedeutung in der Fertigung von metallischen Gegenständen und Teilen hat.
Im Rahmen ihres Studiums beschäftigen sich angehende Hütten-/Gießereiingenieure/-innen mit vielen technischen und naturwissenschaftlichen Themen. Im Grundlagenstudium absolvieren sie Module zu Mathematik, Chemie und Physik. Zudem gibt es viele Parallelen zum Maschinenbaustudium. Das Wissen wird später in den Bereichen Werkstoffe, Thermochemie und technische Mechanik vertieft.
Die Gießereitechnik wird bereits seit dem Altertum angewendet, hat sich aber natürlich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt. Verändert haben sich dabei nicht nur die Produktionsverfahren, sondern auch die Art und der Wert der verarbeiteten Stoffe.
Hüttenwesen und Gießereitechnik können Interessierte nur an sehr wenigen, ausgewählten Hochschulen in Deutschland studieren, wobei es sich überwiegend um Technische Universitäten handelt. Vereinzelte Bildungsinstitute bieten zudem berufsbegleitende Studienangebote sowie Fernstudiengänge in diesem Fachbereich an. Duale Studiengänge im Bereich des Hüttenwesens und der Gießereitechnik gibt es zwar, meist handelt es sich dann aber lediglich um die Vertiefungsrichtung eines anderen Studiengangs.
Da das Studienangebot in diesem Fachbereich insgesamt sehr stark eingeschränkt ist, gibt es hier auch nur wenige Möglichkeiten der Spezialisierung. Einige mögliche Studienrichtungen sind beispielsweise:
Die Gießereitechnik ist eine typische naturwissenschaftliche Disziplin. Die angehenden Ingenieure / Ingenieurinnen sollten deshalb ein großes Interesse für naturwissenschaftliche Fächer besitzen. Insbesondere die Physik und Chemie, aber auch Mathematik und Informatik sind im Grundlagenstudium wichtige Fächer. Entsprechende Vorkenntnisse sind deshalb sehr hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Es sollte zudem eine gewisse Umzugsbereitschaft bestehen, um die sich später bietenden Karrierechancen optimal ausschöpfen zu können.
Die Absolventen / Absolventinnen solcher Studiengänge verdienen sehr unterschiedlich, je nachdem welche Arbeitsstelle sie erhalten. Übliche Jahresgehälter in Führungspositionen bewegen sich zwischen 38.000 und 45.000 Euro. Deutlich mehr verdienen kann, wer eine Stelle im Bergbau erhält. Da Arbeitgeber es in dieser Branche bereits seit Jahren schwer haben, adäquate Experten für sich zu gewinnen, sind die Gehälter deutlich in die Höhe geklettert.
Ähnlich wie auch andere Ingenieurberufe sind auch Hütten- und Gießereiingenieure hoch angesehen. Die Arbeit in Gießereien und Hütten wird allgemein als sehr anspruchsvoll, kräftezehrend und gefährlich angesehen, was den Ruf der Ingenieure / Ingenieurinnen zusätzlich verbessert.
Absolventen / Absolventinnen aus diesem Fachbereich sind sehr gefragt. Einer Erhebung der Arbeitsagentur zufolge suchen Arbeitgeber durchschnittlich 144 Tage länger als geplant nach Hütten- und Gießereiingenieuren/-innen, etwa doppelt so lang wie in anderen Ingenieurberufen. Dementsprechend fällt es den Fachkräften gewöhnlich leicht, schnell eine adäquate Anstellung zu finden. Sie arbeiten beispielsweise in der Optimierung von Produktionsprozessen in Gießereibetrieben, sind für die Qualitätssicherung zuständig oder kümmern sich um die Umwelttechnik. Zudem gibt es Möglichkeiten für eine Tätigkeit im Bereich der Forschung. Häufig bietet sich auch die Arbeit im Ausland an.