Beim Studium im Fachbereich Holz steht der Werkstoff Holz im Vordergrund. Gegenstand der Betrachtung sind also alle Bereiche und Branchen, in denen Holz be- und verarbeitet und zur Herstellung von Fertigerzeugnissen verwendet wird. Dies ist beispielsweise in der Papierindustrie, in der Möbelherstellung, in der Produktion von Musikinstrumenten und in der Bauwirtschaft der Fall. Die Studierenden beschäftigen sich umfassend mit der Holzindustrie und dem Handel mit Holz, beschreiten allerdings in der Holzforschung auch wissenschaftliche Pfade.
Bei der Fachrichtung Holz handelt es sich noch um eine recht junge Disziplin. Im Jahr 1939 wurde das erste Diplom-Vollstudium im Bereich der Holzwirtschaft angeboten, damals an der Forstlichen Hochschule Eberswalde.
Ein universitäres Vollstudium im Fachbereich Holz können Interessierte in Deutschland nur an wenigen Hochschulen belegen. Es gibt allerdings auch Studienangebote von Fachhochschulen. Zudem besteht eine geringe Auswahl an dualen Studiengängen im Holzbereich. Diese führen entweder zu einem Bachelorabschluss und einer abgeschlossenen Ausbildung zum Zimmerer, Tischler, Holzmechaniker oder Holzbearbeitungsmechaniker oder zu zwei Bachelor-Studienabschlüssen (z. B. zusätzlich Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen).
Die Studienangebote im Fachbereich Holz orientieren sich stark am Bachelor für Holztechnik. Möglich sind beispielsweise folgende Studienrichtungen:
Besonders gut geeignet sind Holz-Studiengänge für Bewerber/-innen, die bereits Berufserfahrung in einem verwandten Beruf besitzen, beispielsweise durch eine Ausbildung zum Tischler oder Holzmechaniker. Dies ist allerdings keine Voraussetzung für die Zulassung. Zudem sollten die Studenten und Studentinnen ein Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Physik und Chemie mitbringen, da sie einen großen Teil des Studiums ausmachen.
Der Verdienst von Holzingenieuren/-innen variiert je nach Einsatzbereich und Branche. Berufseinsteiger dürfen mit einem Verdienst von etwa 32.000 bis 36.000 Euro rechnen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung können sie sich auf bis zu 42.000 Euro Jahresgehalt steigern. Wer zusätzlich ein Masterstudium absolviert, kann sich mit der Übernahme einer Position mit Personalverantwortung auf bis zu 50.000 Euro pro Jahr verbessern.
Ingenieure und Ingenieurinnen sind allgemein eine Berufsgruppe, die ein hohes Ansehen genießt. Einer Studie von Ipsos (2009) zufolge landen sie nach Ärzten und Naturwissenschaftlern auf Platz 3 der beliebtesten Berufe. Dementsprechend wird auch Holzingenieuren/-innen ein hohes Ansehen entgegen gebracht.
Absolventen und Absolventinnen eines Holz-Studiums treffen auf einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt mit guten Karrierechancen. Überwiegend finden sie nach ihrem Studium Anstellungen in der Holz be- und verarbeitenden Industrie, von Säge- und Spanplattenwerken über Möbelhersteller und Fertighausbauer bis hin zur chemischen Holzindustrie. Auch der Holzhandel, die Baubranche, die Forschung und die Lehre sind interessante Betätigungsfelder für Holzingenieure/-innen. Alternativ gibt es für sie die Möglichkeit, in staatlichen Bau- oder Hochbauämtern eine freie Stelle zu ergattern.