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Agrarökonomie studieren

Inhalte und Studiengänge

Darum Agrarökonomie studieren

Die Agrarökonomie ist eine Spezialisierung im Bereich der Agrarwissenschaften, die von immer mehr Studierenden gewählt wird. Die Agrarökonomie befasst sich mit wirtschaftlichen und ökologischen Fragestellungen.

Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass in der (Land-)Wirtschaft vermehrt Agrarökonomen und Agrarökonominnen gesucht werden, die das Bindeglied zwischen der herkömmlichen Landwirtschaft und wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen darstellen. Während früher vor allem Studierende mit einem Hintergrund in der Landwirtschaft zu verzeichnen waren, stammt mittlerweile mehr als die Hälfte der Studenten und Studentinnen nicht mehr aus landwirtschaftlichen Betrieben.

Inhalte des Studiengangs Agrarökonomie

Der Studiengang Agrarökonomie umfasst zwei grundsätzliche Richtungen. Im Grundstudiumerwerben die Studierenden ein umfangreiches Basiswissen im ökonomischen Bereich. Typische Themen sind hier beispielsweise:

  • Volkswirtschaftslehre
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Wirtschaftspolitik
  • Marketing
  • Buchführung
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • (Wirtschafts-)Mathematik und Statistik

Im Hauptstudium steigen die angehenden Agrarökonomen und -ökonominnen tiefer in das Thema Agrarwissenschaften ein. So beschäftigen sie sich nun beispielweise mit den Grundlagen der Erzeugung von Agrarprodukten und Lebensmitteln, den betriebswirtschaftlichen Grundlagen des Agribusiness sowie Management und Marketing im landwirtschaftlichen Bereich. Je nach Ausrichtung des Studiengangs stehen zudem meist mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, sich innerhalb der Agrarökonomie zusätzlich zu spezialisieren. Typische Vertiefungspunkte sind beispielsweise:

  • Waldwirtschaft
  • Marketing im Agribusiness
  • Agrar- und Umweltpolitik
  • Grünland- und Futterbausysteme
  • Feldgemüsebau
  • Pfanzenernährung
  • Ökolandbau
  • Tierproduktionssysteme
  • Haltung und Zucht von Nutztieren
  • Bodenkunde

Hinweis: Agrarökonomie ist im Regelfall kein eigenständiger Studiengang, sondern eine Vertiefungsrichtung eines agrarwissenschaftlichen Studiums. Dennoch erlaubt der Fachbereich eine weitere Spezialisierung.

Berufsperspektiven mit einem Agrarökonomie-Studium

Agrarökonomen und -ökonominnen haben in der Wirtschaft beste Voraussetzungen für eine vielversprechende Karriere. Neben der Tätigkeit im familieneigenen Familienbetrieb, die für viele Absolventen das erklärte Ziel ist, gibt es eine Vielzahl möglicher Arbeitgeber:

  • Betriebe aus dem Bereich der Landtechnik
  • Unternehmensberatung für landwirtschaftliche Betriebe
  • Verbände (z. B. Bauernverbände)
  • internationale Organisationen
  • öffentlicher Dienstag Lehr- und Beratungsdienst in der Agrarverwaltung

Dass Agrarökonomen und Agrarökonominnen sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt haben, liegt an ihrer Spezialisierung. Während die Universitäten Unmengen von gut ausgebildeten Wirtschaftswissenschaftlern hervorbringen, gibt es nur eine geringe Anzahl an Spezialisten, die mit den Wirtschaftswissenschaften vertraut sind und zugleich über tiefgreifendes Wissen im Agribusiness verfügen. Bei Bewerbungen im landwirtschaftlichen Bereich haben sie deshalb oft die Nase vorne.

Aufgrund dieser geringen qualifizierten Konkurrenz bei Stellenausschreibungen können sich die Verdienstmöglichkeiten für Agrarökonomen durchaus sehen lassen. Berufseinsteiger können mit einem Gehalt zwischen 2.100 und 3.300 Euro rechnen. Etwas höher fallen die Einstiegsgehälter für Masterabsolventen der Agrarökonomie aus, hier reicht die Spanne bis 3.700 Euro. Wie viel erfahrene Agrarökonomen verdienen, hängt von ihrer Berufserfahrung, der Branche und der Position ab. Üblich sind später Jahresgehälter zwischen 40.000 und 50.000 Euro, wobei die Spitzenverdiener in den Branchen Umweltplanung und Erneuerbare Energie sogar bis hin zu 80.000 Euro Jahresgehalt erzielen.

Für wen ist das Studium Agrarökonomie geeignet?

Agrarökonomie ist die richtige Wahl für angehende Studierende, die ein großes Interesse für die Landwirtschaft aufbringen und gleichzeitig ein Faible für die naturwissenschaftlichen Fächer wie Mathematik, Biologie, Physik und Chemie haben. Interessenten für diesen Studiengang sollten möglichst gute Englischkenntnisse besitzen, da das Studium englischsprachiger Fachliteratur ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist. Obwohl es sich bei der Agrarökonomie durchaus auch um einen praktischen Beruf handelt, sind EDV-Kenntnisse durch den immer stärker wachsenden Anteil an Datenverarbeitung unerlässlich. Zu den wichtigsten persönlichen Eigenschaften eines Agrarökonomen gehören wirtschaftliches Denken, analytische Fähigkeiten und eine gewisse körperliche Fitness.

Agrarökonomen sollten gerne an der frischen Luft arbeiten, denn je nach Arbeitgeber kann ihre Arbeit durchaus auch den Einsatz auf Äckern und Feldern erfordern. Doch auch die Tätigkeit im Labor sollte keine Schwierigkeiten bereiten, da sie einen nicht unwesentlichen Teil des Studiums ausmacht und auch in der späteren Anstellung oft eine Rolle spielt.

Wo kann ich Agrarökonomie studieren?

Studiengänge mit der Bezeichnung „Agrarökonomie“ sind in Deutschland nur selten anzutreffen. Häufig findet man sie unter anderen Bezeichnungen wie „Agrarwirtschaft“ oder „Landwirtschaft“. Diese weisen zwar teilweise eine minimal andere Ausrichtung aus, lassen sich aber durch eine entsprechende Spezialisierung zu einem Agrarökonomie-Studium machen.