Personaldienstleistungsunternehmen wie Zeitarbeitsfirmen und Personal-Service-Agenturen bieten ein breites Spektrum an Serviceleistungen rund um die Arbeitnehmerüberlassung, das Interimsmanagement und das Outsourcing und Outplacement. Das Angebot der Personalvermittlungen ist mittlerweile ein fester Bestandteil der deutschen Wirtschaft und erfüllt wichtige Funktionen am Arbeitsmarkt. Mit einem nicht-akademischen Fernstudium zum/zur Personaldienstleistungsfachwirt/in (IHK) können sich Interessenten und Interessentinnen zur Führungskraft in diesem aufstrebenden Wirtschaftszweig qualifizieren und sich damit einen Zugang zu vielfältigen interessanten Aufgabenbereichen verschaffen.
Berufsaussichten als Personaldienstleistungsfachwirt/in
Die Weiterbildung eignet sich für Mitarbeiter/innen aus dem Personaldienstleistungssektor, die eine leitende Position mit höherer Verantwortung anstreben, aber auch für Quereinsteiger/innen, die Know-how in diesem Fachgebiet erwerben möchten. Dank des anerkannten IHK-Abschlusses profitieren die Absolventen und Absolventinnen des Fernkurses von hervorragenden Aufstiegschancen in einer Branche mit guten Zukunftsaussichten.
Passende Fernstudiengänge
Gehalt
Das Einstiegsgehalt für Personaldienstleistungsfachwirte und -fachwirtinnen liegt bei durchschnittlich 1.800 Euro. Nach fünf Jahren Berufserfahrung sind bereits 2.700 Euro im Rahmen des Möglichen, nach zehn Jahren bis zu 3.900 Euro. Die höchsten Einkommen zahlen die Automobilbranche, der Elektronik- und der Tourismussektor. Gute Chancen, mit der Weiterbildung der Karriere und damit auch dem Verdienst auf die Sprünge zu helfen, bestehen vor allem in großen Unternehmen.
Berufsbild und Arbeitsgestaltung
In Personaldienstleistungsunternehmen sind Personaldienstleistungsfachwirte und -fachwirtinnen für die Personalbeschaffung, die Personalbindung und die Personalförderung zuständig. Sie schalten Anzeigen in Online-Jobbörsen und Fachzeitschriften, um Personal zu akquirieren, bewerten Bewerbungen, wählen die geeignetsten Kandidaten und Kandidatinnen aus und führen Vorstellungsgespräche. Darüber hinaus obliegt es ihnen, Angebote zu unterbreiten, arbeits- und projektbezogene Verträge zu gestalten und Maßnahmen zur Entwicklung und Qualifizierung des Personals zu entwerfen.
Sie ermitteln Anforderungsprofile, vergleichen diese mit Bewerberprofilen und unterbreiten den Kunden und Kundinnen Personalvorschläge sowie den Bewerbern und Bewerberinnen Vermittlungsangebote. Des Weiteren führen sie Wirtschafts- und Arbeitsmarktanalysen durch, beobachten und bewerten die Entwicklung des Arbeitsmarktes, bestimmen Marktpositionen und behalten Wettbewerber im Auge.
In erster Linie arbeiten Personaldienstleistungsfachwirte und -fachwirtinnen im Büro am Schreibtisch und in Besprechungsräumen. Gegebenenfalls sind sie aber auch im Außendienst unterwegs, um beispielsweise Großkunden zu betreuen und entliehene Arbeitskräfte in Unternehmen aufzusuchen.
Inhalte und Ablauf des Fernlehrgangs
Um optimal auf die IHK-Prüfung vorzubereiten, orientiert sich die Weiterbildung inhaltlich konsequent an den Rahmenplänen des DIHK. Die Teilnehmerinnen lernen, Märkte und Chancen zu analysieren, Personaldienstleistungen auszuwählen und weiterzuentwickeln sowie Personal zu finden, zu binden, zu betreuen und zu verwalten. Personalführung und -entwicklung vermittelt der Kurs ebenso wie Auftragsbesetzung, Auftragsbegleitung und -nachbereitung oder Unternehmensführung, Prozessüberwachung und Erfolgskontrolle.
Teil des Fernstudiums sind mehrere Seminare, in denen die Kursteilnehmer/innen in Einzel- und Gruppenarbeit berufsnahe Fallbeispiele bearbeiten. Sie diskutieren Lösungsmöglichkeiten, präsentieren Ergebnisse und trainieren damit wichtige persönliche Kompetenzen für den späteren Berufsalltag. Zusätzlich haben sie die Gelegenheit, eine verkürzte Ausbildereignungsprüfung abzulegen. Die Vorbereitung hierzu ist jedoch nicht in den Lehrgang integriert und muss in Eigenregie erfolgen.
Neben modernsten Medien und Unterrichtsmaterialien stellen die Fernschulen ihren Schülern und Schülerinnen ein Online-Studienzentrum zur Verfügung, über das sie mit Dozenten/Dozentinnen und Mitstudierenden kommunizieren, aktuelle Dateien herunterladen und sich in Foren und Chats austauschen können.
Die Studiendauer beträgt rund 17 bis 18 Monate bei einem wöchentlichen Zeitaufwand von circa 13 Stunden. Da die Betreuungszeit auf insgesamt 30 Monate ausgelegt ist, können die Teilnehmer/innen aber auch langsamer vorangehen und das Fernstudium so optimal an ihre berufliche Tätigkeit anpassen. Der Einstieg in den Fernkurs ist jederzeit möglich.
Zugangsvoraussetzungen
Für die Teilnahme am Fernstudium zum/zur Personaldienstleistungsfachwirt/in setzen die Bildungseinrichtungen kaufmännische Grundkenntnisse oder Berufserfahrung voraus.
Für die Zulassung zur IHK-Prüfung werden eine erfolgreich absolvierte dreijährige Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf mit mindestens einjähriger Berufspraxis oder eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf mit kürzerer Ausbildungsdauer plus zweijähriger Berufspraxis erwartet. Alternativ ist der Zugang auch über eine mindestens fünfjährige Berufspraxis möglich. Die Berufserfahrung muss aus dem Bereich der Personaldienstleistungswirtschaft stammen und ist spätestens zum Zeitpunkt der Prüfung nachzuweisen.
Über die formalen Voraussetzungen hinaus benötigen zukünftige Personaldienstleister/innen neben Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein auch Kommunikationsstärke, Verhandlungsgeschick und Serviceorientierung. Persönliche Eigenschaften wie Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und ein gutes Zeitmanagement können helfen, den besonderen Anforderungen der berufsbegleitenden Weiterbildung gerecht zu werden.
Kosten eines Fernstudiums
Die Gebühren für diesen Studiengang belaufen sich auf rund 3.050 Euro. Hinzu kommen Aufwendungen für die Anreise zu den Seminaren und damit verbundene Unterbringungs- und Verpflegungskosten.
Mögliche Abschlüsse
Die Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. Die mündliche Prüfung setzt sich aus einer Präsentation und einem daran anschließenden Fachgespräch zusammen. Absolventen und Absolventinnen, die alle Prüfungsteile erfolgreich bestehen, erhalten den Titel „Geprüfte/r Personaldienstleistungsfachwirt/in (IHK)“.
Wer nicht an der Prüfung teilnimmt oder diese nicht erfolgreich absolviert, erhält als Bestätigung seiner Lehrgangsteilnahme das Abschlusszeugnis der jeweiligen Fernschule, das auf Wunsch auch in englischer Sprache ausgestellt wird.
Mit dem Abschluss Personaldienstleistungsfachwirt/in besteht die Möglichkeit, sich zum Betriebswirt (IHK) weiterzubilden oder ein Bachelor-Studium in Personaldienstleistung aufzunehmen.