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Fernstudium Ernährungsberater

Gutes Essen zählt für die meisten Menschen zu den schönsten Dingen im Leben. Dabei ist es jedoch nicht nur wichtig, den Bauch mit wohlschmeckenden Speisen zu füllen, die Ernährung sollte auch gesund und ausgewogen sein. Längst ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich zahlreiche Allergien und Hautkrankheiten, aber auch Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Gicht, auf eine falsche Ernährungsweise zurückführen lassen. In nicht-akademischen Weiterbildungen eignen sich zukünftige Ernährungsberater/innen fundierte Kenntnisse über die Verarbeitung von Lebensmitteln, ernährungsbedingten Erkrankungen und bewährten diabetischen Behandlungsansätzen an. Dadurch sind sie in der Lage Ratsuchenden Entscheidungshilfen rund um die gesunde Ernährung zu bieten und bereits erkrankte Menschen auf dem Weg zur Genesung unterstützend zu begleiten.

Berufsaussichten als Ernährungsberater/in

Ein Blick in unsere Gesellschaft zeigt, dass immer mehr Menschen zu viel Pfunde auf die Waage bringen. Kinder leiden beinahe genau so häufig an Übergewicht wie Erwachsene. In Deutschland gilt mittlerweile jeder Sechste als fettleibig. In den meisten Fällen liegt der Grund für die sogenannte Fettsucht an einer falschen Ernährung in Kombination mit zu wenig Bewegung. Die gesundheitlichen Folgen sind katastrophal. Das beginnt bereits im Kindesalter. Schon im Grundschulalter zeigen sich typische Krankheitsbilder wie Herz-Kreislauf-Störungen oder Diabetes. Vor diesem Szenario gewinnt der Beruf des Ernährungsberaters/der Ernährungsberaterin zunehmend an Bedeutung.Geeignete Arbeitsplätze finden sich beispielsweise in Facharztpraxen, Krankenhäusern und Kliniken. Zertifizierten Ernährungsberater/innen bietet sich außerdem die Möglichkeit, selbstständig tätig zu werden, beispielsweise im Bereich der Kundenberatung. Hier können sie ihre Karriereperspektiven durch ihr unternehmerisches Geschick und die Zufriedenheit ihrer Kunden mitbestimmen.

Passende Fernstudiengänge

Gehalt

Das Einkommen als Ernährungsberater/in hängt in großem Maße von der beruflichen Qualifikation ab. Absolventen/Absolventinnen nicht-qualifizierter Zertifikatslehrgänge erhalten beim Berufseinstieg durchschnittlich 2.100 Euro brutto im Monat. Wer vor der Weiterbildung eine Ausbildung als Diätassistent/in absolviert oder Ernährungswissenschaften studiert hat, kann bis zu 5.000 Euro brutto im Monat verdienen. Das Honorar selbstständiger Ernährungsberater/innen hängt nicht zuletzt vom eigenen Verhandlungsgeschick ab.

Berufsbild und Arbeitsgestaltung

Künftigen Ernährungsberatern und Ernährungsberaterinnen eröffnet sich ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld. Sie beraten Menschen mit ernährungsbedingten Krankheiten und Essstörungen, Familienangehörige sowie Unternehmen und Einrichtungen bezüglich gesunder Ernährung und Lebensmittelzubereitung, geben Ernährungsempfehlungen und entwickeln Pläne für eine Ernährungsumstellung.Zu den Kunden von Ernährungsberatern/Ernährungsberaterinnen zählen vor allem Personen in besonderen Lebenssituationen wie Allergiker, Schwangere, Diabetespatienten, Sportler sowie Übergewichtige, die noch nicht als adipös gelten. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Seminaren klären sie zum Beispiel darüber auf, in welche Lebensmitteln „gutes“ oder „schlechtes“ Cholesterin vorkommt, wie vitaminschonend gekocht wird, welche Produkte Zucker, Sojabohnen oder Gluten enthalten oder wie sich zu viel Fett im Essen vermeiden lässt.Menschen, die ihr Gewicht reduzieren möchten, unterstützt der/die Ernährungsberater/in durch individuelle Entscheidungshilfen bei der Diät. Er/Sie analysiert die Alltagssituation des Ratsuchenden und entwickelt optimal auf dessen Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmte Diätpläne. Um ein besseres Bild von seinen Kunden zu bekommen, besucht er diese auch zu Hause, wobei er nicht nur Kühlschrank und Vorratskammer genauer in Augenschein nimmt, sondern auch die gern verschwiegene Naschecke.Ernährungsberater/innen sind überwiegend in Büroräumen sowie in Unterrichts- und Schulungsräumen tätig. Sie arbeiten meist eigenverantwortlich, stimmen sich jedoch bei Bedarf mit medizinischem Fachpersonal wie Ärzten und Ärztinnen ab, deren Anweisungen ihnen als Basis für ein Beratungsgespräch dienen. Beim Erstellen individueller Ernährungspläne und Diätvorschläge agieren sie sorgfältig und gewissenhaft. Im Umgang mit Patienten und Patientinnen benötigen sie vor allem Einfühlungsvermögen, Kommunikationsstärke und Kontaktbereitschaft.Das Anfertigen von Ernährungsplänen, Schulungsmaterial und Beratungsprotokollen erledigen Ernährungsberater/innen ebenso am Computer wie Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Kreativität beweisen sie, indem sie Nahrungsmittel abwechslungsreich zusammenstellen oder neue Rezepte entwickeln. Seminare und Vorträge halten sie in Unterrichts- und Schulungsräumen. Diese Veranstaltungen können zum Teil auch in den Abendstunden, im Einzelfall auch am Wochenende stattfinden.

Inhalte und Ablauf des Fernlehrgangs

Für Ernährungsberater/innen ist es von größter Bedeutung, immer auf dem aktuellsten ernährungswissenschaftlichen Stand zu sein. Entsprechende Weiterbildungen vermitteln neben Grundlagen zur Physiologie und Anatomie des Menschen auch alles Wichtige zum Aufbau von Nährstoffen als Nahrungsbestandteile, zur Ernährungspsychologie und zur Lebensmittelkunde.

Darüber hinaus informieren sie zu Schwerpunkten wie Ernährung zur Prävention und Krankheitsvorbeugung oder Ernährung bei bestehenden Gesundheitsproblemen und Stoffwechselstörungen sowie diversen Krankheitsbildern. Auch das Erstellen individueller Kostpläne, Didaktik und Methodik der Ernährungsberatung und die professionelle Gesprächsführung können zu den Inhalten nicht-akademischer Fernstudiengänge gehören. Weitere mögliche Themenfelder sind:

  • Fehl- und Mangelernährung,
  • Hunger- und Sättigungsregulation,
  • Nahrungsergänzungsmittel,
  • alternative Ernährungsformen wie Vegetarismus, Trennkost oder Rohkosternährung,
  • Projektplanung und Qualitätssicherung sowie
  • rechtliche Hintergründe der Ernährungsberatung.


Fernstudiengänge im Bereich Ernährungsberatung dauern für gewöhnlich zwischen neun und vierzehn Monate. Sie beinhalten meist ein bis drei Wochenendseminare und schließen mit einer institutsinternen Prüfung ab. Die Teilnehmer/innen lernen hauptsächlich mit Studienheften, die sie vom jeweiligen Anbieter per Post erhalten.

Da die Studierenden ihre Zeit frei einteilen können, lässt sich diese Art der Weiterbildung optimal neben dem Beruf absolvieren. Unterstützung bekommen sie von Dozenten und Tutoren per E-Mail oder per Telefon. Viele Fernschulen gewähren außerdem Zugang zu einem Online-Campus, der es ermöglicht, in Kontakt zu Kommilitonen zu treten, Lerngruppen zu gründen und zusätzliche Lernmaterialien herunterzuladen.

Zugangsvoraussetzungen

Die Weiterbildung zum/zur Ernährungsberater/in ist in der Regel nicht an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. Im Anschluss an eine Berufsausbildung oder als Qualifizierungsmaßnahme im Rahmen des bislang ausgeübten Berufs kann sie ebenso aufgenommen werden wie aus reinem persönlichen Interesse. Ein Fernstudium eignet sich nicht für jeden. Zwar bietet es unabhängiges Studieren bei freier Zeiteinteilung, dafür ist aber jede/r Teilnehmer/in weitgehend auf sich allein gestellt und muss sich über lange selbst motivieren. Außerdem bedeutet das Lernen neben dem Beruf eine hohe Doppelbelastung und einen Spagat zwischen Job und Studium auf der einen und Familie auf der anderen Seite. Wer das über Monate durchhalten möchte, benötigt Disziplin, Organisationstalent und ein gutes Zeitmanagement.

Kosten eines Fernstudiums

Zahlreiche Fernschulen haben Lehrgänge zum Ernährungsberater im Programm. Die Gesamtkosten bewegen sich zwischen 1.500 und 2.100 Euro.

Mögliche Abschlüsse

Absolventen und Absolventinnen nicht-akademischer Fernstudiengänge erhalten zum Abschluss in der Regel ein Zertifikat des Lehrgangsanbieters, das allerdings nicht zur Abrechnung mit Krankenkassen berechtigt. Wer sich noch weiter spezialisieren möchte, kann einen 7-semestrigen Bachelor-Studiengang in Ernährungsberatung absolvieren. Weiterführend empfiehlt sich beispielsweise ein Fernstudium zum Master in Ernährungswissenschaften.