Zum Inhalt springen

Aristoteles

Mathematiker, Physiker, Biologe, Philosoph, Psychologe, Ethiker, Rhetoriker, Poet… der „führende Kopf“ von Uni-Online.

Aristoteles äußert sich in seinen logischen (z.B. »Kategorien«,»Lehre vom Satz«, Analytik), naturwissenschaftlichen (z.B.»Physik«, »Vom Himmel«), metaphysischen (= Philosophie), ethischen, politischen und ästhetischen (»Rhetorik«, »Poetik«) Schriften quasi zu allen Fragen des Lebens und wurde damit zum Inbegriff des allseits gebildeten Gelehrten – nicht umsonst ist sein Portrait das Markenzeichen unseres Portals.
Weniger bekannt sind die näheren Umstände seines Lebens. Aus dem ländlichen Stageira, wo er 384 v. Chr. geboren wurde, kam der Sohn des Leibarztes des makedonischen Königs mit 17 Jahren nach Athen in die Akademie Platons, wo er 20 Jahre blieb. In vielem widersprach der Schüler, der scherzhaft ‚Intelligenz‘ genannt wurde, jedoch seinem Lehrer. Platon (427 – 347 v. Chr.) propagierte eine Einheitswissenschaft, die Aristoteles prompt aufteilte, so gilt er als Begründer der Biologie und der Psychologie (»Vom Leben der Tiere«, »Über die Seele«). Auch mit der Ideenlehre Platons, nach der jedem (Sinnen)Ding eine ihm übergeordnete und von den Dingen unabhängig existierende Idee (Form) zugrunde liegt, konnte sich Aristoteles nicht einverstanden erklären. Er suchte das Wesen der Dinge in den Dingen selbst.
Als Platon 347 v. Chr. starb, wurde denn auch nicht Aristoteles als sein bester Schüler Nachfolger als Oberhaupt der Akademie, sondern sein Neffe Speusippos. Aristoteles ging für Studien nach Kleinasien, lernte seine Frau Pythias kennen und heiratete. Von 342 – 335 v. Chr. war er am makedonischen Königshof Erzieher Alexander III. (356 – 323 v. Chr.), den man später ‚den Großen‘ nennen sollte. Anschließend kehrte Aristoteles nach Athen zurück, um eine eigene Schule zu gründen, das Lykeion, später Peripatos genannt.
Nach dem frühen Tod Alexander des Großen im Jahre 323 v. Chr. löste sich Athen aus der makedonischen Herrschaft, und Aristoteles mußte fliehen. Er ging nach Chalkis auf Euboia, wo er im darauffolgenden Jahr im Exil verstarb.
Dementsprechend verwundert es nicht, daß Aristoteles‘ Lehren auf die antike Welt zunächst kaum einen Einfluß ausübten. Jene Schriften, die zur Veröffentlichung gedacht und wie bei Platon im Dialogstil verfaßt waren, sind nicht erhalten. Ein späterer Leiter des Peripatos, Andronikos von Rhodos, sortierte jedoch seine Aufzeichnungen, die für den internen Schulgebrauch bestimmt waren, und veröffentlichte diese. Dabei gab er ihnen auch die eingangs erwähnte Einteilung. Damit sicherte uns Andronikos das Wissen dieses einzigartigen Gelehrten über einen Zeitraum von mehr als 2000 Jahren!